Ein barrierefreies Dorf in den Bäumen

20.10.2020

Baumhaus-Projekt der Erlebniswerkstadt Saar und der Kreisjugendpflege wächst weiter

Ein Baumhaus oder gar ein Dorf in den Bäumen bauen – wer träumt nicht davon? Im Rahmen eines in Rheinland-Pfalz einzigartigen Projektes der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis wird dieser Traum in Kell am See Wirklichkeit. Vergangene Woche wurde das Projekt, das die Erlebniswerkstatt Saar in Kooperation mit der Jugendpflege des Kreises realisiert, vorgestellt.

Seit 2018 entwickelt sich das Dorf weiter. Mittlerweile besteht es aus zehn Plattformen, die in ein bis sieben Metern Höhe hängen. Das Besondere: Alles wird von den Kindern und Jugendlichen selbst gebaut. Seit einiger Zeit können auch junge Menschen mit Handicap das Dorf in den Bäumen erleben. Mit einer Förderung der Aktion Mensch konnte es barrierefrei umgebaut werden. So führt ein für Rollstuhle gerechter Steg bis zum Baumhaus. Außerdem hängen Seil-Aufzüge in den Bäumen, mit denen Rollstuhlfahrer auf die Plattformen gebracht werden können.

„Es ist beeindruckend, wie Kinder mit und ohne Handicap hier zusammenarbeiten. Das Leuchten in den Augen berührt mich immer wieder“, sagt Andreas Puschnig, Pädagogischer Leiter der Erlebniswerkstatt. Das Projekt sei eindrucksvoll, so Kreisbeigeordneter Helmut Reis. „Viele junge Menschen insbesondere aus dem Landkreis können hier vielfältige Lernerfahrungen machen, die anderorts so nicht möglich sind.“ Siegfried Büdinger, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell meint: „Ich freue mich, dass Kell als Standort für dieses tolle Projekt gewählt wurde.“

Das Projekt „Barrierefreies Baumhaus“ bietet Aktionstage und Ferienfreizeiten – auch in Kooperation mit der Jugendbildungswerkstatt des Kreises – an. Kinder und Jugendliche aus der Region und sogar aus anderen Bundesländern haben schon teilgenommen. Dabei wurde das Dorf immer ein Stück schöner, praktischer und wohnlicher gestaltet. Es verfügt mittlerweile über Wohn-, Schlaf-, Koch- und Waschmöglichkeiten und bietet für bis zu 25 Personen Platz.

Bei allen Aktionen ist die Sicherheit das oberste Gebot. Die pädagogische Zielsetzung:  Es geht darum, aus und mit der Natur für das Leben lernen. Die Kinder und Jugendlichen sollen Grenzen kennenlernen und erweitern, die Natur begreifen und die eigene Angst überwinden. Sie sollen sich immer wieder auf etwas Neues einlassen. Das lässt Jugendliche innerlich wachsen und stark werden für ihren fordernden Alltag.Weitere Infos finden sich unter www.erlebniswerkstatt-saar.de  und bei der Kreisjugendpflege unter www.jugendbildungswerkstatt.de Auch die Ortsgemeinde Kell am See sowie die regionalen Bau- und Forstbehörden unterstützen das Projekt.

Ein barrierefreies Dorf in den Bäumen