03.12.2020
104 – so viele Ortsgemeinden und Städte zählt der Landkreis. Um sie zu unterstützen hatte sich der Kreis im vergangenen Jahr für das Verbundprojekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ beworben und den Zuschlag erhalten.
Durch die Corona-Pandemie konnte das Projekt nicht wie geplant in einer großen Auftaktveranstaltung starten. Stattdessen haben die Projektverantwortlichen der Kreisverwaltung, Andrea Schuh und Samira Brächer, die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zunächst per Telefon und Email direkt angesprochen. Ende November waren zum ersten Mal alle ehrenamtlichen Ortschefs eingeladen, sich auf digitalem Wege zu treffen und auszutauschen.
Landrat Günther Schartz begrüßte die zugeschalteten Gäste aus den Ortsgemeinden: „Ich freue mich, dass es seit Projektstart im Januar einen regen Austausch zwischen Ihnen und unseren Mitarbeiterinnen gibt.“ Dem Landkreis sei es ein wichtiges Anliegen, die vielerorts guten ehrenamtlichen Strukturen zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. „Dabei ist auch das Netzwerken ein wichtiger Faktor, um voneinander zu lernen“, so Schartz.
Zunächst haben die Projektverantwortlichen in der Videokonferenz die Eckpunkte von „Hauptamt stärkt Ehrenamt“ vorgestellt. Dabei war in den vergangenen Monaten vor allem der regelmäßige Versand des Newsletters mit Informationen zu möglichen Projekten sowie Fördermöglichkeiten wichtig. Auch konnte den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bei konkreten Fragen geholfen werden. Der persönliche Kontakt zu den Gemeinden und möglichen Partnern war durch die Corona-Pandemie allerdings ausgebremst worden. „Wir wollten das erste Projektjahr nicht ohne gemeinsame Veranstaltung beenden. Daher freuen wir uns, dass ein Austausch auf digitalem Weg möglich ist“, so Schuh.
Oft stellt sich vor Ort die Frage, wie Ideen finanziert werden können. Aus diesem Grund wurde Anita Allmann, Ansprechpartnerin für die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“, eingeladen, um Fördermöglichkeiten vorzustellen. Die Stiftung ist in vielen Bereichen aktiv – beispielsweise bei Bildungs- und Umweltprojekten oder in der Jugendhilfe. In drei Ortsgemeinden – Neuhütten/Züsch, Gusenburg und Zemmer – läuft bereits eine Kooperation mit dem Projekt „Dorfbegleiter“. Dieser entlastet die ehrenamtlichen Bürgermeister und unterstützt dabei, die örtlichen Strukturen zu erhalten und zu stärken.
Auch die 23 teilnehmenden Ortschefs waren aufgerufen von eigenen Projekten zu berichten oder Fragen zu stellen. So wurde beispielsweise der „Bürgerbus“ als ein erfolgreiches Modell für Ortsgemeinden besprochen. Bei vielen sei derzeit die Suche nach einem digitalen Medium, um alle Altersgruppen einer Ortsgemeinde zu erreichen ein wichtiges Anliegen. Außerdem wünschten sich einige weitere Treffen, um sich auszutauschen.
Es gab auch viel Lob aus den Reihen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für das Projekt. Insbesondere bei rechtlichen Fragen oder Fragen zum Ablauf einer Projektplanung sei die Hilfe sehr wichtig. „Wir wollen Sie untereinander vernetzen. Vielleicht gibt es in einem Ort schon ein Angebot, das woanders gerade in Planung ist. Unsere Aufgabe ist es dann, die beiden Bürgermeister zusammenzubringen“, so Samira Brächer. Denn es gelte, sogenannte „Best-Practice“-Beispiele für alle zur Verfügung zu stellen.