22.12.2020
Nach den Weihnachtsferien am 4. Januar starten die Schulen im Rahmen des Lockdowns zunächst im Fernunterricht. Bei einem digitalen Pressegespräch stellte Landrat Günther Schartz zusammen mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung dar, wie die Schulen in Trägerschaft des Kreises in dieser Richtung aufgestellt sind.
In technischer Hinsicht hat der Kreis als Schulträger vor allem in jüngster Zeit viel darangesetzt, um die Bildungseinrichtungen hinsichtlich der Ausstattung auf einen guten Stand zu bringen, damit der Fernunterricht an den Kreisschulen auch digital unterstützt werden kann. Eine wichtige Voraussetzung ist seit der vergangenen Woche erfüllt: Seit Mitte Dezember sind alle 17 Schulen des Kreises an das Glasfasernetz angeschlossen. Allerdings gibt es bislang noch keine Praxiserfahrung, wie sich die internen Netze und die Breitbandanschlüsse verhalten, wenn mehrere Videokonferenzen mit den Schülerinnen und Schülern aus den Klassen und Kursen gleichzeitig aus einer Schule heraus gestartet werden. Daher haben die IT-Fachleute der Schulabteilung in der Kreisverwaltung dafür gesorgt, dass die Netze der Schulen sowohl spontan wie auch temporär auf höhere Bandbreiten geschaltet werden können, wenn es Probleme geben sollte. Außerdem ist aus den Schulen die Rückmeldung gekommen, dass eine Reihe von Lehrern den Fernunterricht aus dem Homeoffice heraus durchführen werden, was hilfreich ist, um eine Überlastung der einzelnen Bildungseinrichtungen zu verhindern.
Die Kreisverwaltung hat im Zuge der Umsetzung des Sofortausstattungsprogramms des Bundes (DigitalPakt II) für die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises rund 340 Notebooks angeschafft. Für 18 Geräte übernimmt der Kreis die Kosten. Die Notebooks sind den Bildungseinrichtungen entsprechend des Bedarfs bereits Ende November zur Verfügung gestellt worden. Außerdem wurden im Rahmen des Digitalpaktes II von der Schulabteilung der Kreisverwaltung 220 iPads bestellt. Aus Mitteln des Bildungsministeriums Rheinland-Pfalz werden ergänzend rund 130 Notebooks und iPads angeschafft. Sie sollen noch in diesem Jahr geliefert werden. Die Abteilung Schulen und Bildung in der Kreisverwaltung konnte eine zügige Bestellung der Endgeräte aus dem Sofortausstattungsprogramm umsetzen. Bereits Ende August waren die Fördermittel aus dem DigitalPakt II beantragt und bewilligt. Das war entscheidend, um den Schulen – trotz der aktuell großen Nachfrage und den dadurch vorherrschenden Lieferengpässen – die benötigten Notebooks möglichst schnell zur Verfügung zu stellen. Hierfür hatte das Bildungsbüro der Kreisverwaltung noch in den Sommerferien die Bedarfe aller Kreisschulen abgefragt.
Alle Geräte sind für den Verleih an Schülerinnen und Schüler bestimmt, die zu Hause nicht auf ein mobiles Endgerät zurückgreifen können und damit vom Online-Unterricht ausgeschlossen wären.
Die Anschaffung der aus dem Sofortausstattungsprogramm finanzierten Geräte, die bereits in den Kreisschulen verteilt wurden bzw. demnächst geliefert werden, kostet rund 270.000 Euro. Die Kosten werden über den DigitalPakt II zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land übernommen.
Die kreiseigenen Schulen haben jeweils individuelle Konzepte, wie sie den Fernunterricht nach den Ferien konkret gestalten werden. Beispielhaft stellten die Schulleiter der Realschule plus in Kell am See, Sebastian Straßer, und des BNT in Trier, Dr. Michael Schäfer, in dem Pressegespräch ihre Pläne vor, die ab dem 4. Januar zum Einsatz kommen.
Neben der aktuellen Situation geht es auch darum, die Digitalisierung der kreiseigenen Schulen vorausschauend und nachhaltig aufzustellen, um auch später außerhalb von Corona-Zeiten darauf zurückgreifen zu können. Daher wird momentan auf Basis der Medienkonzepte der Schulen eine vereinheitlichte Ausstattungs- und Digitalisierungsstrategie für die Bildungseinrichtungen entwickelt.
Der Digitalpakt des Bundes umfasst vier Teile und damit neben der technischen Ausstattung der Schulen auch die Anwendungsbetreuung. In diesem Zusammenhang wird die bisher dreiköpfige Fachgruppe IT-Schulen in der Kreisverwaltung noch einmal verstärkt. So sollen für den Aufgabenbereich „Digitale Bildung“ zu Beginn des Jahres zwei weitere Fachleute eingestellt werden.
Die Umsetzung des Digitalpaktes für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises kostet insgesamt rund 4,1 Millionen Euro. Den Löwenanteil finanziert der Bund. Der Landkreis selbst trägt 10 Prozent der Kosten.