20.01.2021
Zum Thema „Kinderschutz in der Schule“ führen die Jugendämter der Stadt Trier, des Kreises Trier-Saarburg und der Schulaufsicht Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) regelmäßig eine Fachtagung durch. Die jüngste Veranstaltung beschäftigte sich mit dem Verfahrensablauf im Kinderschutz sowie mit dem Schwerpunkt „Corona – Herausforderungen für den Kinderschutz“.
Die Corona-Pandemie bedeutet für viele Familien eine Belastung und ist eine große Herausforderung. Gerade Schulen als Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen sind ein Ort, an dem das offenbar wird. „Neben den vielen Anforderungen, die an Schulen in diesen Zeiten gestellt werden, ist es wichtig, ein offenes Ohr für genau diese Belastungen der Familien zu haben. Denn in krisenhaften Zeiten sind Kinder immer die Verletzlichsten und bedürfen besonderen Schutzes. Es ist wichtig, sie nicht aus dem Blick zu verlieren,“ so ADD-Schulreferentin Julia Koch. Neben ihr hatten die Netzwerkkoordinatorinnen für den Kinderschutz der Jugendämter der Stadt Trier, Johanna Braschel, und des Kreises, Angelika Mohr, sowie die Psychologin Soi Papanastasiou vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach den Fachtag inhaltlich vorbereitet.
An Hilfesysteme lotsen
Der Verfahrensablauf im Kinderschutz wurde anhand eines Handlungsleitfadens „Kinderschutz in Schulen“ vorgestellt. Um den Lehrkräften einen Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten zu geben, an die sie sich selbst wenden oder Eltern verweisen können, wurden Hilfs- und Beratungsangebote im Kreis und der Stadt vorgestellt. Die Beratungsstellen bieten auch Online- und Telefonberatungen an. Mit der Veranstaltung sollten Anreize gesetzt werden, im Bedarfsfall Familien an Hilfesysteme lotsen zu können.
Unterstützung für Fachkräfte
Unter anderem wurde die Beratung zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durch die „Insoweit erfahrene Fachkraft (InsoFa)“ vorgestellt. Soi Papanastasiou, die im Rahmen ihrer Tätigkeit neben der allgemeinen Beratung auch die „InsoFa-Beratung“ anbietet, stellte ihre Tätigkeit anhand eines Beispiels dar, in dem es um die Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung ging. Jeder, der in seinem beruflichen Kontext mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, hat auf eine solche Beratung Anspruch.
Zahlreiche Einrichtungen im Landkreis und in der Stadt Trier bieten neben einer Beratung von betroffenen Familien auch eine solche Unterstützung für Fachkräfte an. Bei Bedarf informiert in der Leitstelle Familie in der Kreisverwaltung Angelika Mohr (Kontakt: 0651/715-343, angelika [dot] mohr [at] trier-saarburg [dot] de) über diese und andere Beratungsstellen.
Obwohl die Veranstaltung „Kinderschutz in der Schule“ online durchgeführt wurde, fand sie gute Resonanz, die zeigte, wie das Thema interessiert. Seit 2013 finden in Kooperation der Jugendämter mit der ADD die Tagungen zur Implementierung des Handlungsleitfadens „Kinderschutz in der Schule“ statt. Er findet sich unter www.add.rlp.de/de/themen/schule/informationen-fuer-eltern-schuelerinnen-und-buerger/kinderschutz