Kreiskrankenhaus Saarburg wird Modellklinik

01.03.2021

Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum

Gute Nachrichten für das Kreiskrankenhaus Saarburg und seine Mitarbeitenden: Das Land hat das Krankenhaus als einen von zwei Standorten für das Modellprojekt „Zukunft Gesundheitsnetzwerke Rheinland-Pfalz“ ausgewählt.

Bis zum Jahr 2026 soll das Kreiskrankenhaus Saarburg zu einem modernen und vernetzten Gesundheitscampus inklusive eines Neubaus ausgebaut und umgestaltet werden – ausgerichtet an den Bedürfnissen der Patienten. Das Haus soll dann auch die komplexen Behandlungsabläufe chronisch kranker Patienten steuern und sie auf ihrem Weg zu den unterschiedlichen Akteuren des Gesundheitsnetzwerks begleiten, wie zum Beispiel niedergelassene Fachärzte, das Kreiskrankenhaus selbst, Reha-Angebote und ambulante Pflege.

Die stationäre Grund- und Notfallversorgung in den Fachgebieten Innere Medizin (inklusive Altersmedizin), Chirurgie sowie Psychiatrie (Erweiterung von 30 auf 60 Betten) wird weiterhin in der Klinik angeboten. Für komplexere Behandlungen bestehen enge Kooperationen mit den Maximal- und Schwerpunktversorgern der Region, beispielsweise in den Fachgebieten Onkologie, Urologie und Kardiologie, die weiter ausgebaut werden. Als Partnerkrankenhäuser unterstützen die beiden großen Kliniken in Trier bei Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Eine zeitgemäße ambulante Versorgung soll durch ein ambulantes OP-Zentrum sichergestellt werden. Die tagesklinischen Angebote in den Fachgebieten Innere Medizin, Schmerztherapie sowie Gerontopsychiatrie werden ausgebaut. Eine Kurzzeitpflege für Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt soll ebenfalls eingerichtet werden. Ab 2026 können Menschen mit bestimmten Diagnosen im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt auch heimatnah stationäre Reha-Angebote wahrnehmen.

Landrat: Zukunftsperspektive und noch viel Arbeit

Die Kosten für den notwendigen Ausbau der Infrastruktur am Krankenhausstandort Saarburg sollen Bund und Land tragen. „Hier gibt es aber natürlich noch viele Gespräche, zum Beispiel mit den Kassen und den niedergelassenen Ärzten zu führen. Und auch die Baumaßnahmen selbst sind eine Herausforderung“, so Landrat Schartz in einer ersten Reaktion. Aber das Konzept sichert den Krankenhausstandort Saarburg nachhaltig und gibt für die Mitarbeitenden, vor allem aber für die Patienten eine echte und sichere Zukunftsperspektive. Nun gelte es die notwendigen Gespräche auch in den Kreisgremien zu führen, sagte der Landrat.

„Das Projekt hat uns als Krankenhausträger die Chance eröffnet, jenseits der etablierten Verhandlungsstrukturen gemeinsam mit den beteiligten Partnern die Gesundheitsversorgung in der Region Saarburg neu zu denken“, freut sich Gerald Gaß, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Saarburg. Werner Schmitt, Regionaldirektor der Landeskrankenhaus und stellvertretender Geschäftsführer der Saarburger Klinik glaubt, dass „mit der Erweiterung der Psychiatrie und dem neu entstehenden ergänzenden Angebot, zum Beispiel in der Rehabilitation oder der Geriatrie, wir eher mehr als weniger Personal benötigen werden.“ Verbunden mit diesen Plänen sind umfangreiche Umbau- und Neubauten, die auch einen Neubau des angeschlossenen Seniorenheims St. Franziskus einschließt. „So sehr wir uns über die Zukunftsperspektive freuen – es gibt jetzt noch viel zu tun“, so Landrat Günther Schartz.

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