14.04.2021
Netzwerkkonferenz „Gemeinsam für den Kinderschutz“ der Stadt und des Landkreises erstmals digital
Die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen verschieben sich immer weiter ins Digitale – dies wird derzeit aufgrund der Corona-Pandemie noch verstärkt. Umso wichtiger ist es, dass sich Kinder und Jugendliche selbst, ihr Umfeld und nicht zuletzt Fachkräfte, die mit ihnen in engem Kontakt stehen, mit digitalen Räumen beschäftigen.
Parallel werden Hassrede und Verschwörungstheorien online verstärkt sichtbar. Die 12. Netzwerkkonferenz „Gemeinsam für den Kinderschutz“ der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg hatte daher das Schwerpunktthema „Hassrede als Herausforderung für Pädagogik und Zivilgesellschaft“ gewählt.
Rund 100 Teilnehmende
Bei der zum ersten Mal in einer Videokonferenz stattfindenden Veranstaltung waren über 100 Teilnehmende aus vielfältigen Bereichen wie beispielsweise aus der Jugendhilfe, den Schulen, den Familieneinrichtungen, den Beratungsstellen, den Klinken, der Polizei und der Justiz anwesend.
Das Kernthema wurde in einem Vortrag der Medienpädagogin Alia Pagin vorgestellt. Sie hat Konzepte entwickelt, wie man Medienkritik und Medienethik – nicht nur an Kinder und Jugendliche – vermitteln kann.
Kinder und Jugendliche seien zunehmend demokratiefeindlichen Diskursen in digitalen Medien ausgesetzt. Umso wichtiger sei es, dass sie in ihrem Umfeld Ansprechpersonen hätten, die sie auf dem Weg in einen kompetenten Umgang mit Medien unterstützten. Pagin regte an, auch die eigene Mediennutzung zu reflektieren. Andererseits gab sie Tipps, wie dies mit Kindern im Schulalter und Jugendlichen spielerisch erarbeitet werden kann.
Angebote auch in Corona-Zeiten
„Das Netzwerk Kinderschutz hat auch während des Lockdowns durchgängig den Kontakt zu den Netzwerkpartnern gehalten“, so Angelika Mohr, Netzwerkkoordinatorin im Landkreis Trier-Saarburg. Viele Arbeitskreise und weitere Veranstaltungen konnten im Online-Format stattfinden. Auch habe man in lokalen Medien über Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten informiert.
Besonders lobte sie die Hebammenzentrale der Stadt und des Landkreises, die viele werdende Mütter an Hebammen vermitteln konnte. Außerdem betreuten die Fachkräfte im Rahmen der Frühen Hilfen auch während der Lockdowns die Familien, die Unterstützung möchten, so Mohr.
Weitere Veranstaltung geplant
Seit 2009 fand jährlich eine Netzwerkkonferenz statt. 2020 musste leider aufgrund der Corona-Pandemie mit dieser Tradition gebrochen und die Konferenz, die für gewöhnlich mit rund 180 Teilnehmenden in Präsenz stattfindet, verschoben werden. Um die Veranstaltung in diesem Jahr zu realisieren, wurde sie in den digitalen Raum verlegt.
Für den Herbst ist eine weitere Veranstaltung geplant, in welcher schwerpunktmäßig auf die Mediennutzung von Eltern und die Auswirkungen auf Säuglinge und Kleinkinder eingegangen werden wird.