15.04.2021
Förderprojekt der Kreisverwaltung und der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ / Bewerbungen laufen
Es ist Frühling und die Obstbäume blühen – fast 1200 größere Streuobstwiesen gibt es im Landkreis. Sie sind Lebensraum für zahlreiche Vögel, Reptilien oder Insekten. Sie tragen dazu bei, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen und erhalten die Vielfalt alter Obstsorten.
Insbesondere vor dem Hintergrund von Klimaveränderungen bieten Streuobstwiesen viele Vorteile: Als Grünpflanzen sorgen sie mit ihrer Photosynthese dafür, CO2 zu reduzieren und gleichzeitig Sauerstoff zu produzieren. Außerdem fördern ihre Wurzeln die Durchlüftung des Bodens, der dadurch besser vor Erosion geschützt ist und mehr Regenwasser aufnehmen kann. Auch aus diesen Gründen hat die UNESCO Streuobstwiesen in diesem Jahr in das Immaterielle Kulturerbe Deutschlands aufgenommen.
Dieses Kulturerbe ist durch nachlassendes Nutzungsinteresse zunehmend gefährdet und so drohen immer mehr alte Streuobstbestände dauerhaft verloren zu gehen. Um diese landschaftsprägenden Lebensräume nachhaltig zu schützen, hat die Stiftung Zukunft in Trier-Saarburg das Förderprojekt „Wer trotzt Wind und Wetter, reduziert das CO2 und bietet Tieren ein Zuhause? Die Streuobstwiese – ein schützenswertes Biotop“ gestartet. Insgesamt stehen für die kommenden Jahre dafür 250 000 Euro zur Verfügung. Das Projekt besteht aus zwei jeweils fünfjährigen Zeiträumen.
Der erste fünfjährige Projektzeitraum startet dieses Jahr und wird mit 150 000 Euro von der Stiftung gefördert. Von 2022 bis 2027 fließen für einen zweiten Zeitraum nochmal 100 000 Euro.
Anträge ab sofort möglich
Ziel ist eine naturgemäße nachhaltige Bewirtschaftung alter Streuobstwiesen. Dazu soll ihre Pflege und Entwicklung unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte gefördert werden.
Um Streuobstbestände zu ergänzen oder tote Bäume zu ersetzen, sollen auch neue Bäume gepflanzt werden. Fachliche Unterstützung bietet die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung, die die Flächen begutachtet und das Projekt begleitet.
Verbands-, Ortsgemeinden aber auch Privatpersonen, die eine Streuobstwiese besitzen, können ab sofort einen Antrag stellen. Mit dem Antrag sollen auch ein Foto der Fläche, ein Lageplan sowie die derzeitige Anzahl der Bäume an die Ortsgemeinde übermittelt werden. Die Kommunen sammeln die Anträge bis zum 5. Mai und leiten diese an die Kreisverwaltung weiter. Das Kuratorium der Stiftung entscheidet dann über die Förderzuweisungen. Voraussetzungen für einen Antrag sind:
- Fläche von mindestens 3 000 Quadratmeter oder mindestens fünf Bäume in einer Reihe
- ortsnahe Flächen
- keine Kompensationsverpflichtung
- Bereitschaft in dem Projektzeitraum die Bewirtschaftung der Streuobstbestände nach den Vorgaben des Biolandbaus vorzunehmen
Ansprechpartnerin in der Kreisverwaltung ist Dr. Cornelia Pfabel. Weitere Infos über eine mögliche Vermarktung des Streuobstes, über Finanzierungsmöglichkeiten der Schnittmaßnahmen sowie einen Anmeldevordruck finden sich hier.
Bildnachweis:
Neben der Schweicher Straße in Kenn blühen bereits die Apfelbäume. Mit dem Streuobstwiesen-Projekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ sollen weitere Standorte nachhaltig geschützt und gefördert werden. Foto: Heike Ulrich