21.06.2021
Lokales Netzwerk „Gemeinsam für den Kinderschutz“ der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg informiert zu Kindeswohlgefährgung
Was sind die Anzeichen für eine Gefahr des Kindeswohls? Wie sollten Kitafachkräfte reagieren, wenn sie eine Gefahrensituation für das Kind vermuten? An welche Beratungsstellen kann man sich wenden? – diese und weitere Fragen wurden auf der diesjährigen Fachtagung „Kinderschutz in Kindertagesstätten“ diskutiert. Das lokale Netzwerk „Gemeinsam für den Kinderschutz“ der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg organisieren den jährlichen Fachtag, um über rechtliche Grundlagen und Verfahren im Kinderschutz zu informieren. In diesem Jahr stand vor allem die Beratungsarbeit unter Pandemiebedingungen im Vordergrund.
Dr. Tobias Gschwendner von der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier stellte die Beratung zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durch die „Insoweit erfahrene Fachkraft“ (InsoFa) vor. Eine „InsoFa-Beratung “ ist eine anonyme Fallberatung mit dem Ziel die Fachkräfte in Kitas bei der Einschätzung eines möglichen Gefährdungsrisikos eines Kindes zu unterstützen. Sie werden auch während der Corona-Pandemie durchgeführt, da sie einen essentiellen Baustein im Kindesschutz darstellen. „Die InsoFa-Beratung kann gerne vorab telefonisch geführt werden, sodass bereits auf diesem Weg eine erste Einschätzung erfolgen kann“, so Gschwendner. Gegebenenfalls könne man so unmittelbare Handlungsschritte empfehlen.
Über 50 Fachkräfte haben die Online-Veranstaltung besucht. „Die große Resonanz freut uns sehr. Sie zeigt, wie wichtig das Thema ist“, so die Netzwerkkoordinatorinnen der Stadt und des Kreises, Johanna Braschel und Angelika Mohr. „Insbesondere neue Fachkräfte in Kindertagesstätten sind angesprochen und können eine erste Orientierung im Umgang mit der Vereinbarung zwischen den Jugendämtern und den Trägern der Kitas erhalten“. Die Vereinbarung betreffe den gesetzlich geregelten Schutzauftrag der Kindertagesstätten, über den sich regelmäßig mit den beteiligten Stellen ausgetauscht werde. Dort seien auch konkrete Handlungsanweisungen gegeben, die den Fachkräften im Umgang mit einer möglichen Kindeswohlgefährdung eine Handlungssicherheit ermöglicht. „Die InsoFa-Beratung ist eine Option“, so die Koordinatorinnen.
Kinderschutz in Corona-Zeiten
Das lokale Netzwerk „Gemeinsam für den Kinderschutz“ hat während der Corona-Pandemie regelmäßig über Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten informiert. „Gerade im letzten Jahr hat das ohnehin so wichtige Thema Kinderschutz nochmals essentiell an Bedeutung gewonnen“, so Braschel und Mohr.
Zahlreiche Einrichtungen im Kreis und in der Stadt Trier bieten neben einer Beratung von betroffenen Familien auch eine solche Unterstützung für Fachkräfte an. Bei Bedarf informiert in der Leitstelle Familie in der Kreisverwaltung Angelika Mohr (Kontakt: 0651/715-343, angelika [dot] mohr [at] trier-saarburg [dot] de) über diese und andere Beratungsangebote.