Automatisierte Fensteröffnung als nachhaltige Lösung bestätigt

Kreisausschuss debattierte über Lüftungskonzepte in Schulen

Der Kreisausschuss Trier-Saarburg hat sich gestern mit dem Lüftungskonzept für die Neubauprojekte der Realschulen plus in Kell am See und Waldrach befasst. Fazit: Die beiden kreiseigenen Schulen erhalten in den Gebäudeteilen, die neu entstehen, eine so genannte automatisierte, das heißt kontrollierte natürliche Lüftung. Dabei werden die Fenster mit einer Sensorik kontrolliert geöffnet und wieder geschlossen. Das Besondere an der Technik ist, dass sie nachhaltig und ökonomisch sinnvoll ist und zwar auch über Corona-Zeiten hinaus, in denen das Thema Lüftung von Schulräumen momentan hoch aktuell ist.

Ökologisch besserer Ansatz

Das Gebäudemanagement der Kreisverwaltung hat dem Kreisausschuss vorgeschlagen, die automatisierte Fensteröffnung einzubauen. Diese Methode bewegt sich zwischen der manuellen Fensteröffnung und einer mechanischen Lüftungsanlage und kombiniert die Vorteile der beiden Systeme. Es wird betont, dass hinsichtlich des Schutzes vor einer Virenbelastung im Raum diese automatisierte natürliche Lüftung über die Fenster als gleichwertig mit einer Lüftungsanlage anzusehen ist. Die kontrollierte natürliche Lüftung bietet jedoch gegenüber der Lüftungsanlage eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören niedrige Investitionskosten und geringere Kosten für die Instandhaltung sowie für den Personalaufwand durch eine wartungsarme Technik. Die automatisierte Lüftung über die Fenster ist platzsparender, da keine Verteilschächte benötigt werden. Sie zeichnet sich außerdem durch eine hohe Nutzerakzeptanz und -behaglichkeit aus, was auch zahlreiche Referenzen und Erfahrungen belegen. Schließlich hat die Methode auch einen ökologisch besseren Ansatz durch einen niedrigeren Energieverbrauch und auch geringere Umwelteinwirkungen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie und wieder steigende Infektionszahlen steht das Thema Lüftung in Schulen abermals im Fokus. Allerdings beschäftigt sich das Gebäudemanagement des Kreises seit jeher mit dem Thema und hat mit der nun favorisierten Lösung eine wirksame und optimale Methode für die kreiseigenen Schulen gefunden. Der Kreisausschuss hat seine bisherigen Beschlüsse in diese Richtung nun noch einmal bestätigt. So kann die automatisierte natürliche Lüftung nicht nur bei den aktuellen Neubauplanungen zum Zuge kommen, sondern bei guten Erfahrungen und Möglichkeiten auch bei weiteren Neubauprojekten eingesetzt werden. Außerdem kann das Lüftungssystem bei Bedarf auch in Räume in bestehenden Gebäuden eingesetzt werden.

Grundsätzlich ist die automatisierte natürliche Lüftung über Fensteröffnungen nur für normale Klassenräume vorgesehen. In Fachräumen zum Beispiel für Biologie, Physik oder Chemie, in Lehrküchen oder Sporthallen, die auch als größere Veranstaltungsräume genutzt werden können sind Lüftungsanlagen notwendig.

Gute Lüftungssituation an kreiseigenen Schulen

Vor allem vor dem Hintergrund der Pandemie ist die Lüftungssituation an allen kreiseigenen Schulen überprüft worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese an den 16 Schulen des Kreises grundsätzlich gut ist. Sie erfolgt primär über die natürliche Lüftung durch regelmäßiges manuelles Öffnen der Fenster. Um dies bestmöglich zu handhaben, sind an den Schulen des Kreises mobile Co2-Messgeräte verteilt worden, denn der Kohlendioxid-Anteil der Luft ist ein guter Indikator für die Virenbelastung im Raum. So können mit den Messgeräten die Lüftungsintervalle gut eingestellt werden. Die automatisierte natürliche Lüftung in den Neubauten ist ein weiterer Schritt in genau diese Richtung. Die sensiblen Fachräume, Lehrküchen und Veranstaltungsräume in den vorhandenen Gebäudeteilen sind dagegen seit jeher mit Lüftungsanlagen ausgestattet und so ist es auch in den Neubauten vorgesehen.

Die Fachleute im Gebäudemanagement der Kreisverwaltung haben die Dinge weiterhin intensiv im Blick und reagieren, wenn die Corona-Infektionsgefahr in den Schulräumen Nachbesserungen hinsichtlich der Lüftungssituation erfordern würde. So hat das Gebäudemanagement auch in den vergangenen Monaten in den Schulen des Kreises einzelne Räume identifiziert, in denen die Lüftungssituation zu verbessern ist, unter anderem weil eine Lüftung über die Fenster überhaupt nicht oder nur unzureichend möglich ist. Die Einzelräume unter anderem im Gymnasium Saarburg und in der Don-Bosco-Schule in Wiltingen sind bereits in den vergangenen Wochen mit Lüftungsanlagen ausgestattet worden. Aufträge für die Installation von Lüftungsanlagen in den betroffenen Räumen im Gymnasium Hermeskeil und in der Realschule plus in Kell am See sind vergeben. Der Einbau wird dort in Kürze erfolgen.

Automatisierte Fensteröffnung als nachhaltige Lösung bestätigt