Plakatausstellung in der Kreisverwaltung wirkt Tabuisierung der Erkrankung entgegen
20 eindrucksvolle Plakatentwürfe und ein Thema: Demenz – ein Bereich, der aufgrund der demografischen Entwicklung auch im Kreis Trier-Saarburg immer mehr an Bedeutung gewinnt. Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 der Berufsbildenden Schule für Gestaltung und Technik in Trier haben sich mit der Erkrankung auseinandergesetzt und an einem Projekt des Netzwerkes Demenz Trier-Saarburg beteiligt. Entstanden sind ganz unterschiedliche Arbeiten, die noch bis zum 31. Mai im Sitzungssaal der Kreisverwaltung zu sehen sind. Die Ausstellung wurde in dieser Woche eröffnet.
Es gehe darum, den an Demenz Erkrankten und ihren Angehörigen zu helfen, damit sie mit den Folgen der Erkrankung umgehen können sowie die gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen zu sichern, sagte Landrat Stefan Metzdorf. Ein Problem sei jedoch, dass die Krankheit in nicht wenigen Fällen tabuisiert werde. Die Ausstellung wirke dem entgegen, da sie auf besondere Weise auf das Thema Demenz aufmerksam mache. Der Landrat bedankte sich bei den Beteiligten, die die Ausstellung konzipiert und in die Kreisverwaltung gebracht haben – beim Demenzzentrum Trier, der Berufsbildenden Schule und der Leitstelle Familie in der Kreisverwaltung, die seit jeher sehr eng mit dem Zentrum zusammenarbeitet.
Das Demenzzentrum richtet sich mit einer Palette an Möglichkeiten an die Erkrankten und ihre Mitmenschen. Es pflegt darüber hinaus das Netzwerk Demenz, in dem die verschiedenen Kooperationspartner in einem Verbund miteinander verwoben sind. Dies ist vor allem auch für den Flächenkreis Trier-Saarburg relevant, um die unterstützenden und entlastenden Angebote für an Demenz Erkrankte bedarfsgerecht und wohnortnah zu platzieren.
Der Vorsitzende des Demenzzentrums Prof. Matthias Maschke bedankte sich beim Landrat dafür, dass die beeindruckende Ausstellung in der Kreisverwaltung und damit in der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Die Lehrerin Bettina Wegener hat die Schüler:innen betreut, die sich an dem Projekt beteiligt haben. Die Arbeiten seien im Corona-Lockdown entstanden. Die Jugendlichen seien mit großem Interesse und Engagement an das Thema herangegangen.
Die Idee für das Projekt hatte die Koordinatorin des Netzwerkes Demenz, Dr. Türkan Yurtsever. Es gehe darum, die Situation der Erkrankten und ihrer Mitmenschen zu erleichtern und auch die Kommunen demenzfreundlicher zu machen. Sie freue sich über die kreativen Entwürfe, auch weil sie den Blick von jungen Menschen auf eine Erkrankung zeigen würden, die vor allem Ältere betreffe. Zwar seien die Plakate im Rahmen eines Wettbewerbs entstanden – letztlich seien jedoch alle Sieger, die mit ihren Plakaten und Ideen in der Ausstellung vertreten sind.
Die Präsentation kann im Mai von montags bis freitags im Zeitfenster von 9 bis 12 Uhr besucht werden. Um eine telefonische Terminabsprache wird gebeten unter 0651/715-206 oder -231.
