Neue Warnsirene in Kordel in Betrieb

15.07.2022

Ein Jahr ist es her, dass die Hochwasserkatastrophe das nördliche Rheinland-Pfalz und Teile Nordrhein-Westfalens getroffen hatte. Im Landkreis Trier-Saarburg waren vor allen die Ortsgemeinden rund um Sauer und Kyll betroffen. Zum Glück kam es im Kreis zu keinen Todesfällen. Um die Bevölkerung auch künftig effektiv warnen zu können, wurde zum Jahrestag der Flut in Kordel die erste neue Warnsirene im Kreis in Betrieb genommen. Landrat Stefan Metzdorf ließ sich gemeinsam mit Bürgermeister Michael Holstein sowie dem Ortsbürgermeister von Kordel Medard Roth die Technik und Warnmöglichkeiten erklären.

Über 115 Dezibel Lautstärke in 30 Meter Entfernung, Möglichkeiten zur Warnung und Entwarnung und Funktionsfähigkeit bei Stromausfall – das sind einige der technischen Voraussetzungen, die die neue Warnsirene in Kordel mitbringt. Warnungen können dann direkt von der Integrierten Leitstelle oder manuell durch die Freiwillige Feuerwehr Kordel ausgelöst werden. Die Warnsirene wurde in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier installiert. Die Kosten betrugen rund 18.000 Euro, die Förderung des Landes beziffert sich auf knapp 11.000 Euro.

„Für den Kreis ist die Inbetriebnahme der neuen Sirene in Kordel ein erster Schritt in Richtung eines flächendeckenden Warnsystems. Wichtig ist aber auch: Zu einem ganzheitlichen Konzept gehört es, auch bestehende Warnmittel – wie die Mobilen Lautsprecher der Feuerwehren – zu integrieren“, so Landrat Stefan Metzdorf. Um dieses Konzept fortzuschreiben, sei man derzeit in Gesprächen mit den Stadtwerken Trier als potenziellen Kooperationspartner. Herausforderung sei es aber, ein geeignetes Planungsbüro zu finden, so Metzdorf.

Michael Holstein, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, meint: „Sirenen alarmieren nicht nur unsere Feuerwehren, sondern sie sind auch ein Warnmittel von vielen für die Bevölkerung. Gerade Menschen an den Flüssen und Bächen in der VG Trier-Land mit langjähriger Hochwassererfahrung, reagieren sofort, wenn nach starkem oder langanhaltendem Regen die Sirenen im Dorf laufen. Wir unterstützen ausdrücklich, dass nun eine moderne, zukunftsweisende Sirenengeneration angeschafft wird.“

Bund und Land stellen insgesamt 88 Millionen Euro als Fördermittel für die Beschaffung von Warnsirenen zur Verfügung, auf Rheinland-Pfalz entfallen hierbei 4 Millionen Euro. Insgesamt werden aus dem Sirenenförderprogramm etwa 300.000 Euro für den Landkreis zur Verfügung gestellt. Bei 100 Ortsgemeinden und vier Städten bräuchte es für ein flächendeckendes Sirenennetz im Landkreis laut ersten Einschätzungen der zuständigen Fachabteilung der Kreisverwaltung weit über 200 neue Warnsirenen.

Neue Warnsirene in Kordel in Betrieb