Bei Baustellenbesichtigung in Schweich über Stand der Arbeiten informiert / Der Inklusion verpflichtet
Es ist derzeit eine der größten Schulbaumaßnahmen im Landkreis: In der Stadt Schweich entsteht der Neubau für das Integrative Schulprojekt. Die Treverer-Schule – die Förderschule hat ihren Standort bislang noch in Trier – und die Grundschule in Schweich werden hier künftig ihr Domizil haben. Wenn alles nach Plan läuft, kann der Einzug im Sommer kommenden Jahres stattfinden, so dass der Unterricht in dem neuen Gebäudeensemble nach den Ferien starten kann. Im Rahmen einer Besichtigung der Baustelle stellten Landrat Stefan Metzdorf, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich, Christiane Horsch, und die weiteren Verantwortlichen den aktuellen Stand der Arbeiten vor.
Auf der Baustelle hat sich in der vergangenen Zeit viel getan – der Neubau hat außen wie auch im Innenbereich sichtbar Formen angenommen. Die Gebäude im Rohbau sind seit dem vergangenen Jahr fertiggestellt, seither laufen vor allem die Arbeiten in den Innenräumen. Aber auch in den Außenbereichen geht es sichtbar voran: Die Gebäudefassade ist fertig, die Innenhöfe sind gepflastert worden. Vor dem Haupteingang entstehen gegenwärtig Stellplätze für Kleinbusse, die die Förderschüler:innen zur Schule bringen und wieder abholen.
Das Ensemble umfasst fünf Bauteile: Gemeinschaftsbereich mit Mensa und Mehrzweckräumen, zwei Unterrichtsgebäude, Therapiebad und Dreifeld-Sporthalle. Eine „Schulstraße“ verläuft wie eine Achse zwischen den Gebäuden, verbindet die verschiedenen Bereiche und vereinfacht die Orientierung. Der Innen- wie auch der Außenbereich werden auf den Förderbedarf der Schüler:innen der Treverer Schule mit dem Schwerpunkt motorische Entwicklung angepasst. So entstehen dort beispielsweise Räume für Erholung, Bewegung und Naturwahrnehmung. Profitierten davon können die Kinder und Jugendlichen beider Schulen.
Gut vorstellbar ist inzwischen, wie das weitläufige Schulgebäude später auch im Inneren ausschauen wird. Momentan hängen in den Fluren, Klassen- und Fachräumen die Kabel von den Decken. Hier haben die Vorbereitungen für die Endmontagen begonnen. Im Untergeschoss läuft zurzeit die Rohinstallation der Elektrotechnik. In der Mensa und den Nebenräumen sind die Fußbodenheizung und der Estrich eingebracht worden. Teilweise sind in den Klassenräumen bereits die Fußböden verlegt worden. Im größeren Teil der Gebäude sind Holzlamellendecken eingebaut worden. In diesem Monat sollte in der Mensa und den Mehrzweckräumen eine Akustikdecke eingebaut werden. Doch die weltpolitische Lage wirkt sich auf das Neubauprojekt aus: Aufgrund von Materiallieferschwierigkeiten – teilweise kommt das Holz aus der Ukraine – kann dies erst im Oktober umgesetzt werden. Auch der Fortgang der Bauarbeiten in der Sporthalle ist davon betroffen.
Herausfordernde Zeiten
Dennoch: „Wir stehen mit dem Bauprojekt auch in diesen herausfordernden Zeiten relativ gut da – sowohl was die zeitliche Schiene angeht ebenso wie die Kosten, die sich trotz der Baupreissteigerungen noch im Rahmen halten“, betonten Landrat Stefan Metzdorf und Bürgermeisterin Christiane Horsch. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen 44,3 Millionen Euro. Darin sind die zu erwartenden Baupreissteigerungen bereits enthalten. Das Land fördert das Projekt insgesamt mit rund 14,4 Millionen Euro.
Der Neubau entsteht in gemeinsamer Trägerschaft des Kreises für die Förderschule, die sich unter dem jetzigen Namen Treverer Schule noch in Trägerschaft der Stadt Trier befindet, und der Schweicher Grundschule. Für das Schulprojekt haben sich der Landkreis und die Verbandsgemeinde zu einem Zweckverband zusammengeschlossen.
Das gesamte Bauvorhaben ist dem Gedanken der Inklusion verpflichtet. Dies wird auch räumlich abgebildet und wird dadurch im Schulleben umso deutlicher verankert sein. „Wir können stolz auf dieses Projekt sein“, so der Landrat und die Bürgermeisterin. Es habe eine Vorbildfunktion im Land Rheinland-Pfalz und auch darüber hinaus.
Auch technisch ragt das Bauprojekt heraus: Eine Innovation beim Neubau ist die Heizungsanlage – es handelt sich um eine Eisspeichertechnik: Ein Speicher von den Dimensionen eines Schwimmbeckens ist das Herzstück des energetischen Projektes. Mit der Eiswassertechnologie – gekoppelt mit Solarthermie auf dem Dach des Gebäudes – wird der Gebäudekomplex mit Wärme versorgt und mit einer „Heizverfahrensumkehr“ bei Bedarf auch gekühlt.
