Vorgaben der Bundesregierung finden Umsetzung in der Kreisverwaltung und in Schulen
Mit Beginn der kühleren Jahreszeit sind die Energiesparmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine aufgekommen sind, konkret geworden. Das verordnete Maßnahmenpaket der Bundesregierung für die Herbst- und Wintermonate wird auch in den kreiseigenen Gebäuden umgesetzt.
Dabei geht es zum einen um die Häuser der Kreisverwaltung in Trier mit dem Hauptsitz am Willy-Brandt-Platz und den Nebenstellen in der Paulinstraße, der Metternich- und der Karl-Benz-Straße. In allen Verwaltungsgebäuden für die mehr als 500 Mitarbeitenden ist die Lufttemperatur in den Büros sowie in den Veranstaltungs- und Besprechungsräumen auf 19 Grad reduziert worden. Es ist nicht erlaubt, Heizgeräte zu betreiben. Landrat Stefan Metzdorf hat zusammen mit dem Personalratsvorsitzenden Wilhelm Steinbach in einem Brief an die Mitarbeiter:innen um Mithilfe und um Verständnis bei der Umsetzung der Energieeinsparungen gebeten: Die Maßnahmen seien ein wichtiger Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung, würden aber von den Mitarbeitenden nach den Herausforderungen der Corona-Pandemie, die ja ebenfalls noch nicht überwunden sei, erneut einiges abverlangen.
Neben den Büros gelten die Temperaturreduzierungen auch für die Gemeinschaftsbereiche. So werden zum Beispiel Flure und Treppenhäuser in den Verwaltungsgebäuden überhaupt nicht geheizt. Erwärmungsanlagen für Wasser wie zum Beispiel Durchlauferhitzer sind ausgeschaltet worden. Eine Ausnahme bilden nur die Bereiche, in denen die Erhitzung des Wassers aufgrund der Trinkwasserhygiene notwendig ist.
Wie hoch die Energieeinsparung durch das Herunterfahren der Temperatur in den Verwaltungsgebäuden des Kreises tatsächlich sein wird, ist vorab nicht konkret zu beziffern und steht wohl erst am Ende der Wintersaison fest. Finanziell werden sich die Dinge allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit aufgrund der deutlich gestiegenen Energiekosten nicht bemerkbar machen.
Neben den Verwaltungsgebäuden ist der Kreis als Träger für 16 Schulen zuständig. Nach den Vorgaben der Bundesregierung gilt die Temperaturdrosselung für Schulen grundsätzlich nicht. Dies vor allem mit dem Ziel, den Präsenzunterricht sicherzustellen. Ausschlaggebend ist noch ein weiterer Punkt: Bedingt durch die Corona-Pandemie ist es auch weiterhin angesagt, die Klassenräume regelmäßig zu lüften. In der kalten Jahreszeit wäre das mit einer zusätzlichen Temperaturreduzierung nicht vereinbar. In Zusammenhang mit der Pandemie ist die Lüftungssituation an allen kreiseigenen Schulen überprüft worden mit dem Ergebnis, dass diese sich grundsätzlich gut darstellt in Verbindung mit Lüftungsintervallen durch Fensteröffnungen. Dabei wird die Virenbelastung zwar deutlich reduziert, es geht aber auch Energie verloren. Den Schulen sind daher weitere CO2-Messgeräte für die Unterrichtsräume angeboten worden. Sie geben Auskunft über die Virenbelastung im Raum und so können die notwendigen Zeiträume für die Lüftung sensibel eingestellt werden, um damit auch diesen Energieverlust möglichst gering zu halten.
Auch wenn die Raumtemperatur an den Schulen nicht gesenkt wird, so ist der Kreis als Träger hier ebenso in Sachen Energieeinsparungen unterwegs. Immerhin werden zwei Drittel der Schulen mit Gas beheizt und so ist der Kreis direkt betroffen. So sind Mitarbeitende des Gebäudemanagements zurzeit in den Schulen unterwegs, um die Heizungsanlagen weiter zu optimieren. Mit dem gleichen Ziel wird eine Schulung der Hausmeister durchgeführt, um auch ihnen das notwendige Know-how für den Alltagsbetrieb der Anlagen zu geben. In zwei der kreiseigenen Schulen befinden sich Schwimmbäder – im Gymnasium Saarburg sowie in der Levana-Schule in Schweich. Das Bad in Saarburg wird in der nächsten Zeit saniert. Die Kinder werden daher das Bad in der Stadt Saarburg nutzen. Im Therapiebad in der Levana-Schule mit dem Förderschwerpunkt Ganzheitliche Entwicklung wird die Temperatur von bisher 30 Grad sukzessive gesenkt werden – in Abstimmung mit der Schulleitung und in jedem Fall so, dass das für die Kinder und Jugendlichen so wichtige Therapieschwimmen weiterhin möglich sein wird.
Der Landrat und die Verantwortlichen im Gebäudemanagement der Kreisverwaltung sind im Gespräch mit den Schulen und bedanken sich für deren Mitwirken bei der Energieeinsparung. „Die Krise ist immer auch eine Chance“, sagt Landrat Stefan Metzdorf. „Bestimmt können wir aus den nun auferlegten Vorgaben auch lernen und Dinge in die Zukunft übertragen im Sinne der Nachhaltigkeit für den Betrieb unserer Gebäude.“