13.12.2022
Kinderschutz-Netzwerk zieht Bilanz 2022
Die „Selbstfürsorge für psychosozial Beratende“ stand im Zentrum der mittlerweile 14. Konferenz des Netzwerks Kinderschutz, auf Einladung der
Jugendämter der Stadt und der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Wie relevant dieses Thema gerade angesichts der verschiedenen Krisen in den letzten Jahren ist, zeigte allein schon die Tatsache, dass sich mehr als 130 Fachkräfte zu dieser interdisziplinären Fachtagung angemeldet hatten, die auch dank der technischen Unterstützung der Universität Trier als Zoom-Konferenz stattfand.
Pandemie gut gemeistert
Auch das dritte Jahr der Corona-Pandemie haben die Fachkräfte im Kinderschutz nach Einschätzung der Jugendämter mit viel Herzblut, Kreativität und Energie gemeistert. Um sie in ihren eigenen Ressourcen zu stärken und einem Burnout entgegenzuwirken, wurde die Selbstfürsorge für psychosozial Beratende als Thema in den Fokus gerückt.
Selbstfürsorge gilt als wichtiger Resilienz-Faktor und hilft, die seelische Gesundheit zu erhalten und zu stärken. Gleichzeitig ist die Berufsgruppe professioneller Helferinnen und Helfer, insbesondere im Kontext der Kinderschutzarbeit besonders gefährdet, selbst gesundheitliche Probleme zu bekommen.
Tipps für die Selbstfürsorge
In dem Workshop wurde erklärt, was Menschen ganz allgemein brauchen, damit es ihnen gut gehen kann und was Selbstfürsorge genau bedeutet. Den Impulsvortrag hielt Pädagogin Dr. Ariane Bentner aus Darmstadt, die auch als systemische Supervisorin arbeitet und Fachkräfte schult. Anschließend wurde auch analysiert, welche „typischen“ Fallstricke und Risiken gerade in der helfenden Arbeit im Kinderschutz liegen können. Schwierigkeiten kann es zum Beispiel geben, wenn es zu einer „Überidentifizierung“ mit den Problemen der Klienten kommt.
Bentner stellte auch einige Strategien aus der systemisch-lösungsorientierten Arbeit vor, die Helfende darin stärken können, diesen Fallstricken gesund und selbstfürsorglich zu begegnen und sie zu bewältigen, ohne daran zu zerbrechen. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, wie Fachkräfte noch besser für sich sorgen können. Das Thema Selbstfürsorge wurde in der Netzwerkkonferenz mit einem breiten methodischen Ansatz vorgestellt. Dabei ging es auch um die Bereiche Hobbies/Freizeit und soziale Beziehungen.
Aktuelle Angebote
- „Online together – wir stärken Familien“– kostenfreie Online-Elternbildung der Familienbildungsstätte
- „Schwung“ – Bildungsprogramm für Schwangere mit umfassendem Unterstützungsbedarf; nächster Kurs startet am 9. Januar, dank Unterstützung der Reh-Stiftung kostenfrei
- „ElternChancen“ in Trägerschaft des Palais e. V.: „Elternbegleiter“ in Mariahof
- Beratung in den Sozialraumzentren Schweich/Konz/Saarburg und Hermeskeil
- Familienhebammen: Unterstützung vor und nach der Geburt
- Hebammenzentrale: Unterstützung für Schwangere und junge Mütter/Vermittlung an lokale Hebammen
- Lotsenstelle für Familien mit psychisch krankem/ suchterkranktem Elternteil in Trier
- Projekt „MuTiger – gesund aufwachsen“ im Kreis Trier- Saarburg
- Zielgruppenspezifische Angebote mit den Trägern Auryn und Lichtblick für Schweich und Saarburg
- Schulungen für Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Grundschulen mit der Suchtberatung „DieTür“
- „Eltern-Kind-Zentrum für werdende Eltern und junge Familien“ des Lokalen Bündnisses für Familie in Saarburg mit diversen Angeboten
- Projektinitiative „Trau Dich“ gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen; interaktives Theaterstück für Kinder der 5./6. Klasse; Lehrerfortbildung und Elternveranstaltung
Weitere Infos gibt die Leitstelle Familie der Kreisverwaltung unter leitstelle-familie [at] trier-saarburg [dot] de