28.04.2023
Preise vergeben / Gesundheitsamt informiert mit neuem Flyer
Humane Papilloma Viren (HPV) – so heißt eine Virengruppe, die eine Vielzahl von Krankheiten bei Männern und Frauen auslösen kann. Sie reichen von Feigwarzen bis zu Krebs im Genital- und Rachenbereich. Seit 2007 gibt es eine Impfung, die vor HPV-bedingten Krankheiten schützen kann. Um diese bekannter zu machen, hat das Gesundheitsamt Trier-Saarburg einen Schulwettbewerb ins Leben gerufen. Die eingereichten Plakate und Modelle wurden im Rahmen einer Preisverleihung in der Kreisverwaltung vorgestellt.
„Es gibt eine Impfung gegen einige Krebsarten. Doch leider wissen nicht genug Menschen ausführlich darüber Bescheid. Doch diese Information ist wichtig, damit sich mehr für eine Impfung entscheiden. Ich danke allen Schülerinnen und Schülern, die sich bei dem Projekt beteiligt haben, um das Thema bekannter zu machen“, sagte Landrat Stefan Metzdorf. Die Zielgruppe der Impfung seien Kinder und Jugendliche. Darum müsse man sie auch einbinden, so der Landrat.
Auch Dr. Manfred Bitter von der Reh-Stiftung und Stefan Schmitt, Sparkasse Trier, unterstrichen die Wichtigkeit des Schulprojektes. Sie hätten sich gefreut, sich trotz des Aufschubs aufgrund der Corona-Pandemie daran zu beteiligen. Beide Organisationen haben das Vorhaben als Sponsoren unterstützt.
„Die Impfquoten im Kreis liegen bei rund 35 Prozent, deutschlandweit bei rund 55 Prozent. Zieht man den Vergleich mit anderen Ländern hinken wir deutlich hinterher“, so Dr. Barbara Noldin-Bretz, Frauenärztin im Gesundheitsamt. „Außerdem hat man die Impfung in den Anfängen oft auf den Gebärmutterhals und damit auf Mädchen reduziert. Das ist einfach falsch. Jungen können ebenso erkranken oder die Viren übertragen. Die Impfung wird daher für alle Kinder ab 9 Jahren empfohlen“, erklärte sie bei der Projektvorstellung.
Die Aktion selbst startete bereits vor drei Jahren – musste jedoch aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Die Aufgabe war: Wie würden Kinder und Jugendliche über eine HPV-Impfung informieren? Ob Plakat, Flyer oder Modell – bei der Umsetzung waren den Jugendlichen keine Grenzen gesetzt.
Die eingereichten Vorschläge wurden von einer Jury aus Sponsoren, Lehrkräften, Schüler:innen und Ärzt:innen bewertet. Es war ein enges Rennen: So wurden der dritte und der zweite Platz jeweils zweimal vergeben. Über ein Preisgeld von insgesamt 600 Euro konnten sich zwei Klassen des Max-Planck-Gymnasiums und des Friedrich-Spee-Gymnasiums freuen. Der erste Preis ging an ein Modell mit Flyer, das von drei Schülerinnen der Region gebastelt wurde. Sie erhielten damit ein Preisgeld von 300 Euro. Das Siegerprojekt dient als Vorlage für einen Informationsflyer des Gesundheitsamtes, der unter anderem an Schulen und Jugendeinrichtungen verteilt werden soll.