Elternschaft auf Zeit – Eine wichtige und lohnende Aufgabe

Kreis sucht stets engagierte Pflegeeltern / Jugendamt steht beratend zur Seite

28.08.2023

Es gibt viele Gründe, warum Kinder zeitweise oder auch dauerhaft nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Wenn die Erziehungsberechtigten zum Beispiel aufgrund von physischen und psychischen Krankheiten, Suchtproblemen oder anderen schweren Krisen nicht in der Lage sind, sich in ausreichendem Maße um ihr Kind zu kümmern, ist es die Aufgabe des Kreisjugendamtes, das Kindeswohl zu schützen. Hier leisten Pflegeeltern, die sich dazu bereit erklären, ein Kind in dieser Notlage aufzunehmen, einen wichtigen Beitrag. Der Kreis Trier-Saarburg ist daher regelmäßig auf der Suche nach engagierten „Eltern auf Zeit“.

„Ein Kind zur Pflege bei sich aufzunehmen ist eine verantwortungsvolle, aber auch lohnende Aufgabe“, so Landrat Stefan Metzdorf. „Pflegeeltern erhalten die Chance, einem Kind ein geborgenes Zuhause zu schenken, es zu erziehen und zu fördern. Neben diesen wertvollen persönlichen Erfahrungen ist das Engagement von Pflegeeltern auch ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag zum positiven Aufwachsen von Kindern.“

Im Kreis leben zurzeit etwa 120 Kinder und Jugendliche in rund 90 Pflegefamilien. Die Zahl der Pflegeeltern stagniert seit einigen Jahren, die der familienlosen Kinder wächst jedoch. Während Säuglinge und Kleinkinder am ehesten einen Platz finden, ist vor allem bei älteren Kindern und Jugendlichen die Lücke groß.

Die Aufnahme eines Kindes kann in unterschiedlichen Lebenskonstellationen erfolgen. Ehepaare, eingetragene Lebenspartnerinnen und Lebenspartner, alleinstehende Personen und nicht verheiratete Paare können Pflegeeltern werden. Sie können eigene Kinder haben oder auch nicht. Voraussetzung ist, dass die Bewerberinnen und Bewerber ein sicheres Einkommen, ausreichend Wohnungsplatz sowie das nötige Verantwortungsbewusstsein besitzen. Alle potenziellen Pflegeeltern werden durch den Pflegekinderdienst (PKD) des Kreisjugendamtes geschult und unterstützt.

Unterschiede zur Adoption

Im Gegensatz zur Adoption, bei der die Eltern auch vor dem Gesetz die Erziehungsberechtigten werden, ist bei der Aufnahme eines Pflegekindes das vorrangige Ziel, es langfristig wieder in das ursprüngliche Elternhaus zu integrieren. Es wird zwischen verschiedenen Formen der Pflege unterschieden. Zum einen gibt es die Bereitschaftspflege, in der Pflegeeltern kurzfristig und zeitlich begrenzt ein Kind aufnehmen, welches aufgrund einer akuten Notsituation seine ursprüngliche Familie verlassen muss. Bereitschaftspflegeeltern müssen deshalb flexibel und belastbar sein.

Zum anderen gibt es die Vollzeitpflege, die meist auf eine längere Dauer angelegt ist. Auch hier bleibt es zwar weiterhin das Ziel, die Kinder wieder in ihre Herkunftsfamilie zurückzuführen, doch in der Realität zeigt sich, dass dies oft nicht machbar ist. Viele der leiblichen Eltern finden nicht die Möglichkeit, ihre Lebensumstände so zu ändern, dass sie ihr Kind wieder dauerhaft bei sich aufnehmen können.

Rundum Unterstützung

Um Pflegefamilien bei der Erziehung zu helfen erhalten sie monatlich, je nach Alter des Kindes, etwa 850 bis 1100 Euro. Sozialpädagogische Betreuung und Beratung wird ihnen vom PKD während des gesamten Aufenthaltes des Kindes zur Verfügung gestellt. Die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Eltern besteht ebenfalls bei den Themenabenden des Pflegeelternkreises, beim Pflegefamilienfest oder durch Kontakte untereinander.

Wer Interesse an der spannenden Aufgabe als Pflegemutter oder Pflegevater hat, kann sich an den PKD des Jugendamtes Trier-Saarburg wenden: susanne [dot] kirch-gebel [at] trier-saarburg [dot] de; Tel: 0651-715-332 oder gertrud [dot] jansen [at] trier-saarburg [dot] de; Tel: 0651-715-278.

Foto: senivpetro/Freepik.com

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