Keine Empfehlung für ein neues Lagezentrum in Newel

FLZ im Kreishaus – Gutachter stellt überarbeitete Standortanalyse vor

14.11.2023

Bereits im März dieses Jahres hat die Firma Accellonet ein Standortgutachten zu einem neuen Führungs- und Lagezentrum (FLZ) des Kreises in Newel vorgestellt, das auf Wunsch der Kreisausschussmitglieder nochmals überarbeitet werden sollte. In der jüngsten Sitzung stellte Bernd Appel vom Planungsbüro die überarbeitete Fassung vor und kam zu dem Fazit, keine Empfehlung für den Standort geben zu können.

Die Idee eines neuen FLZ war entstanden, da die Verbandsgemeinde Trier-Land in Newel einen Neubau plant und man dabei auch für den Kreis Räume schaffen könnte. Hier sah der Experte durchaus begünstigende Aspekte durch die gemeinsame Nutzung der Räume, der Heizungsanlage sowie der Wasser- und Stromversorgung.

Nachteile des Standortes überwiegen Vorteile

In der ganzheitlichen Betrachtung sieht der Gutachter jedoch deutlich mehr Risiken bei der Betrachtung des Standorts. Hier gibt es vor allem zwei Problembereiche: Zum einen die Hochwassergefahr, die zwar nicht den Standort selbst betreffe, jedoch das umliegende Gelände. Dort drohten beispielsweise bei Starkregen Hochwasser von bis zu vier Meter, sodass eine Anfahrt des FLZ nicht mehr möglich sei. Kritisch sieht der Experte auch die elektromagnetische Strahlung. Drei Mobilfunkmasten und Starkstromleitungen könnten die Kommunikation gefährden, wenn der Betreiber der Masten keine Benutzungserlaubnis erteile. Ein Glasfaseranschluss durch die Telekom könnte den Landkreis zwischen 250.000 und 400.000 Euro kosten. Die Einrichtung von Richtfunk sei ebenfalls zu kostspielig und wetteranfällig.

Abseits dieser Risiken sieht das Planungsbüro Probleme im taktisch-operativen Konzept und der verkehrstechnischen Erschließung. Grundsätzlich sollte das FLZ im Katastrophenfall schnell und sicher vom Landrat und seinen Mitarbeitenden erreicht werden können. Die Entfernung von mindestens 17 Minuten zur Kreisverwaltung sei ein entscheidender Nachteil, müsse im Krisenfall doch eine enge Zusammenarbeit mit dem Führungsstab im Lagezentrum mit dem Verwaltungsstab und der Kreisverwaltung insgesamt gewährleistet sein.

Lagezentrum in der Verwaltung ist handlungsfähig

Landrat Stefan Metzdorf betonte zum Abschluss der Diskussion nochmals die Handlungsfähigkeit des Führungs- und Lagezentrums, das im Katastrophenfall schnell in der Kreisverwaltung in Trier aufgebaut werden kann. Dort ist die erforderliche IT-Infrastruktur sowie eine Notstromversorgung gegeben. IT-Sicherheit und eine auch bei Stromausfall funktionsfähige Telekommunikation seien gewährleistet. Letztendlich sei auch die zentrale Lage in der Stadt Trier mit guter Erreichbarkeit ein Vorteil.

Bildunterzeile: Zuletzt wurde das Führungs- und Lagezentrum in der Kreisverwaltung 2022 wegen einer Unwetterwarnung eingerichtet.

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