22.01.2024
Angela Krämer stellt ihre Arbeit als Berufsbetreuerin vor / Zusammenarbeit mit dem Kreis
Anträge bei Behörden, Gesundheitsentscheidungen, Finanzen regeln – das sind nur einige der Aufgaben, die Angela Krämer als selbstständige Berufsbetreuerin übernehmen kann. Rund 60 Menschen betreut sie, wobei alle Hilfestellungen in unterschiedlichen Bereichen brauchen. In einem Pressetermin gemeinsam mit Simone Busch von der Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung wurde das Berufsfeld genauer vorgestellt.
Eine Betreuerin oder ein Betreuer kann nicht einfach festgelegt werden. Zunächst muss beispielsweise von einem Angehörigen, Nachbarn oder einem Krankenhaus ein Betreuungsantrag beim Gericht gestellt werden. Dieses beauftragt dann die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung den Fall zu prüfen. Die Mitarbeitenden fahren zu der betroffenen Person, sprechen mit ihr und schauen sich deren Lebenssituation an. Es folgt ein ausführlicher Sozialbericht an das Amtsgericht. Erst danach trifft dieses eine Entscheidung.
Keine Vormundschaft
„Eine Betreuungssituation ist keine Vormundschaft“, erklärt Simone Busch. „Oft wird die Entscheidung mit der Vorstellung verbunden, man dürfe nichts mehr selber entscheiden. Das stimmt aber nicht. Die zu Betreuenden können und sollen, soweit sie dazu in der Lage sind, selbst Entscheidungen treffen. Hierbei ist eine enge Absprache zwischen den Betreuten und den Betreuer:innen von Vorteil. Berufsbetreuer:innen können auch nur für einen bestimmten Bereich zuständig sein wie beispielsweise Unterstützungsanträge bei Behörden stellen.“ Dann könnten die Betreuten alle anderen Angelegenheiten wie zum Beispiel Gesundheitsfragen oder Aufenthaltsbestimmung selbst entscheiden.
Auch Angela Krämer bestätigt: „Meine Aufgabe ist nicht Menschen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Es geht darum, sie dabei unterstützen, Entscheidungen für sich selbst zu treffen und ihre Rechte und Bedürfnisse im Blick zu haben“. Ihr Ziel sei es, den Menschen zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen.
Interessierte gesucht
Die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung sucht weitere Menschen, die sich in diesem verantwortungsvollen Beruf selbstständig machen wollen.
Das Berufsfeld bietet viele abwechslungsreiche Aufgaben. Dabei können die Arbeitszeit und der Arbeitsumfang selbst bestimmt werden. Einige sind nebenberuflich oder in Teilzeit als Betreuer:in tätig.
Die Betreuertätigkeit bietet einen großen Spielraum, um verschiedene Menschen und Berufsgruppen kennenzulernen und mit ihnen zu interagieren.
Interessierte können sich gerne von den Mitarbeitenden der Betreuungsbehörde des Kreises Trier-Saarburg beraten lassen. Termine können unter den Rufnummern 0651/715-254 (-418 oder -110) oder per E-Mail an betreuungsbehoerde [at] trier-saarburg [dot] de vereinbart werden.
Foto: Heike Berger hat ihre Betreuerin Angela Krämer und die Mitarbeiterin der Betreuungsbehörde des Kreises, Simone Busch, (v.l.) zu sich nach Hause eingeladen.