Sich vor einer Meningokokken-Erkrankung schützen

Gesundheitsamt Trier-Saarburg informiert über Symptome / Impfung wird empfohlen

16.04.2024

Meningokokken sind Bakterien, die bei etwa 15 Prozent der Bevölkerung im Mund-Rachen-Raum nachweisbar sind, ohne eine Erkrankung auszulösen. Diese Meningokokken können aber unter bestimmten Voraussetzungen ihre krankmachende Wirkung entfalten. Das Gesundheitsamt informiert über Hintergründe und Möglichkeiten, sich vor der Erkrankung zu schützen.

Schwere Krankheitsverläufe

Eine Infektion mit Meningokokken-Bakterien kann sich innerhalb weniger Stunden zu einer schweren, lebensbedrohlichen Krankheit entwickeln. Meningokokken-Erkrankungen äußern sich zu etwa zwei Drittel als Hirnhautentzündung. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und ein getrübtes Bewusstsein. Zusätzlich besteht oft eine schmerzhafte Nackensteifigkeit, Erbrechen oder mitunter sogar Krampfanfälle.

Bei etwa einem Drittel der Betroffenen tritt eine Blutstrominfektion, eine sogenannte Sepsis, auf. Dabei werden die Bakterien durch das Blut im ganzen Körper verteilt. Das stört die Blutgerinnung und es entstehen Einblutungen, die auf der Haut sichtbar werden. Typisch ist, dass diese sich durch leichten Druck mit den Fingern nicht wegdrücken lassen.

Schon beim Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion sollen Erkrankte sofort ins Krankenhaus zur diagnostischen Abklärung gebracht werden. Dort kann eine rasche Behandlung mit Antibiotika gestartet werden.

Die erkrankte Person ist hoch ansteckend. Insbesondere Haushaltsmitglieder und enge Kontaktpersonen sind gefährdet. Aus diesem Grund muss die Krankheit nach den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Dieses entscheidet dann über die notwendigen Schritte.

An einer Meningokokken-Infektion kann jeder erkranken. Am häufigsten trifft es Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder oder Jugendliche. In Deutschland kommen Meningokokken-Erkrankungen selten vor, im Jahr etwa vier Fälle pro eine Million Menschen. Meistens handelt es sich um Einzelfälle.

Mehrere Impfstoffe vorhanden

Gegen einige Meningokokken-Typen sind in Deutschland sehr gut wirksame und nebenwirkungsarme Impfstoffe vorhanden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, Kinder im Alter von 12-23 Monaten gegen die Serogruppe C zu impfen. Da sich in Deutschland in den letzten Jahren auch die Serogruppe B weiterverbreitet hat, empfiehlt die STIKO seit Anfang 2024 auch einen frühzeitigen Impfbeginn mit der sogenannten MenB-Impfung. Nachholimpfungen gegen MenB werden bei Kleinkindern bis zum 5. Geburtstag empfohlen.

Das Gesundheitsamt Trier-Saarburg unterstützt diese Empfehlung und appelliert vor dem Hintergrund von beobachteten schweren Krankheitsverläufen an die Sorgeberechtigten von Säuglingen und Kleinkindern, diese Impfung nach der vorliegenden Empfehlung durchführen zu lassen.

Sich vor einer Meningokokken-Erkrankung schützen