Kulturelles Erbe des Kreises bewahren

Feierliche Verleihung der Denkmalplaketten / Auch Handwerksbetriebe ausgezeichnet

In vielen Orten im Kreis Trier-Saarburg finden sich historische Gebäude von besonderem kulturellen Wert. Daher hat auch der Denkmalschutz im Landkreis wichtige Bedeutung. Bereits seit den 80er Jahren – inzwischen alle vier Jahre – zeichnet der Kreis Denkmäler aus, die eine besondere Vorbildfunktion haben. Im malerischen Ambiente der Orangerie des Schlosses Bekond in der Verbandsgemeinde Schweich wurden nun sieben Objekte prämiert. Sie werden künftig die Denkmalplakette des Kreises tragen.

Eine Bewertungskommission des Kreises hatte Objekte besichtigt und bewertet, die in den vergangenen Jahren restauriert und dadurch zum Teil auch vor dem Verfall gerettet werden konnten. Während der Corona-Pandemie musste die Besichtigung und Verleihung der Denkmalplakette ausfallen. Daher wurden nun auch Objekte gewürdigt, die die Plakette eigentlich bereits 2020 erhalten sollten.

Landrat Stefan Metzdorf zeichnete drei Eigentümer mit der Plakette 2020 aus: Ulla und Hans-Josef Ludes, die in Köwerich ein Trierer Quereinhaus restauriert haben. Norbert Schmitz besitzt in Leiwen ein Fachwerkhaus, das er restaurieren ließ. Außerdem wurde die ehemalige Schule in Waldweiler saniert und mit den entsprechenden Auflagen erneuert. Ortsbürgermeister Manfred Rauber nahm die Plakette entgegen.

Vier Objekte wurden mit der Denkmalplakette 2024 geehrt. Andreas Göttlicher und Bernd Geller haben in Longuich/Kirsch ein Wohnhaus restauriert und nahmen dafür die Denkmalplakette aus den Händen des Landrates entgegen.  Ebenso wie Alex Langini, der das Wohnhaus Echternacher Hof in Klüsserath erneuert hat. Die Plakette erhielten außerdem Marcello Buccio für die Restaurierung eines Quereinhauses in Temmels sowie Wolfgang Schäfer, der den ehemaligen Bahnhof in Konz fachgerecht saniert hat.

Die Auszeichnung des Kreises sei vor allem eine Würdigung des Kreises für das Engagement der Eigentümer zum Erhalt der Kulturdenkmäler, sagte der Landrat in seiner Ansprache. Sie würden dazu beitragen, das kulturelle Erbe des Kreises zu bewahren und auch die Tradition vergangener Zeiten zu verstehen. Durch die Bewahrung der historischen Gebäude ergebe sich eine wertvolle Verbundenheit mit der Vergangenheit. Nicht zuletzt gehe es um den ästhetischen Wert. Denn die Denkmäler würden eine große Rolle für das Bild der Dörfer und Städte und damit auch für deren Attraktivität spielen. Das wiederum sei ausschlaggeben für die Lebensqualität in den Orten. 

Die denkmalgerechte und qualitativ hochwertige Restaurierung erfolgte mit hohem persönlichen und auch finanziellen Aufwand der Eigentümer. Die Denkmalschutzbehörde in der Kreisverwaltung stand dabei als Genehmigungsbehörde und zusammen mit der Landesdenkmalpflege beratend zur Seite. In der Festveranstaltung stellte Doris Klauck-Schommer von der Unteren Denkmalschutzbehörde die prämierten Objekte in Kurzvorträgen vor.

Neben den Eigentümern zeichnete der Landrat außerdem sieben Handwerksbetriebe mit Urkunden aus, die sich durch hervorragende Arbeiten an den prämierten Objekten hervorgetan haben: Urkunden gingen an die Schreinerei Metzdorf aus Neumagen-Dhron für Arbeiten am Trierer Quereinhaus in Köwerich, an die Firma Bau und Sanierung Gitzen aus Schönecken für Lehmputzarbeiten am Fachwerkhaus in Leiwen sowie an den Dachdeckermeister Lauer aus Osburg für die Arbeiten an der ehemaligen Schule in Waldweiler. Außerdem wurden der Kunstschmied Paul Kreten aus Bekond für Stahlarbeiten im Dachstuhl des Wohnhauses in Longuich/Kirsch sowie der Kunstmaler Edward Traczyk aus Feuerscheid für Fassadenarbeiten am Echternacher Hof in Klüsserath ausgezeichnet. Zu den geehrten Handwerksbetrieben gehörten schließlich die Firma KSH Naturstein aus Kordel, die die Sandsteinfassade am ehemaligen Bahnhof Konz restauriert hat sowie der Restaurator Andreas Hergert aus Geiselberg für die Rekonstruktion der historischen Haustür am Quereinhaus in Temmels.

Der Landrat bedankte sich bei den beiden Bewertungskommissionen, die unter der Leitung der Kreisbeigeordneten Kathrin Schlöder und Alfons Rodens die Objekte unter die Lupe genommen hatten.

Die Festveranstaltung in Bekond wurde abgerundet durch einen spannenden Fachvortrag von Dr. Thomas Lutgen, der in Trier und Luxemburg als Restaurator tätig ist. Er sprach über die Untersuchung und Restaurierung von historischen Farbfassungen. Dabei verdeutlichte er, dass man mit den teilweise sehr aufwändigen Farbuntersuchungen die Baugeschichte von historischen Gebäuden besser kennenlernen könne und zeigte dies unter anderem eindrucksvoll am Beispiel der Paulinkirche in Trier und des Klosters Karthaus in Konz auf.

Das Schülerbläserquartett sowie das Streichquartett der Kreismusikschule umrahmten die feierliche Verleihung der Denkmalplaketten musikalisch.

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