Erster Teil einer Reihe zum Klimaschutzkonzept / Energie- und Treibhausgasbilanz
10.12.2024
Das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) des Kreises, das in den vergangenen zwei Jahren unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt wurde, ist fertig ausgearbeitet. Im Rahmen einer Reihe soll nun der Inhalt des Klimaschutzkonzeptes vorgestellt werden. Kernstück des Konzeptes ist ein detaillierter Maßnahmenkatalog, der die insgesamt 40 Maßnahmen in jeweils sechs Handlungsfelder gliedert. Die Basis für diese Maßnahmen bilden eine Potenzialanalyse sowie eine Energie- und Treibhausgasbilanz, die im ersten Teil der Reihe präsentiert wird.
Die Energie- und Treibhausgasbilanz ist ein zentraler Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) aus Birkenfeld erstellt, um den Status quo des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen im Kreisgebiet zu erfassen und aufzuzeigen, in welchen Bereichen der größte Handlungsbedarf besteht.
Der Gesamtstromverbrauch im Landkreis lag bei rund 504.000 Megawattstunden (MWh) im Jahr 2019 – zum Vergleich: Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht jährlich durchschnittlich zwischen 2 und 3,5 MWh. Dieser Verbrauch konnte bilanziell zu 112 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt werden.
Wärmeversorgung noch stark fossil
Deutlich herausfordernder gestaltet sich der Bereich Wärme. Der Wärmeverbrauch betrug rund 1.075.000 MWh, wovon erst 30 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse, Umweltwärme (Wärmepumpen) und Sonnenkollektoren gedeckt werden konnten. Der Großteil der Wärmeversorgung basiert weiterhin auf fossilen Energieträgern wie Heizöl und Erdgas.
Der Sektor mit dem höchsten Energieverbrauch im Landkreis war mit 1.854.000 MWh der Verkehr. Hauptverursacher sind der motorisierte Individualverkehr und der Güterverkehr auf der Straße.
Emissionen unter Bundesdurchschnitt
Der Energieverbrauch des Landkreises führte im Jahr 2019 zu Treibhausgasemissionen in Höhe von 1.085.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten (CO2e). Der Verkehrssektor ist dabei mit etwa 54 Prozent der größte Verursacher, gefolgt von Strom und Wärme. Bezogen auf die Einwohnerzahl ergeben sich durchschnittliche Pro-Kopf-Emissionen von 7,3 Tonnen CO2e. Damit liegt der Kreis Trier-Saarburg unter dem Bundesdurchschnitt, aber noch über dem rheinland-pfälzischen Niveau.
Die jährlichen Ausgaben für die Energieversorgung belaufen sich im Landkreis auf rund 463 Millionen Euro. Ein erheblicher Teil dieser Finanzmittel fließt durch die Nutzung fossiler Energieträger aus der Region und teilweise ins Ausland ab. Dies schwächt die regionale Wirtschaft und verringert die lokale Wertschöpfung. Durch eine verstärkte Nutzung regional erzeugter erneuerbarer Energien und der Umsetzung von Effizienzmaßnahmen könnte diesem Trend entgegengewirkt werden. Die Transformation zu einer klimafreundlichen Energieversorgung würde somit nicht nur die Emissionen senken, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für die Region schaffen.
Die wichtigsten Fakten zum Klimaschutzkonzept gibt es bereits in einem Faktenpapier zum Nachlesen. Anfang des Jahres wird das gesamte Konzept digital veröffentlicht.