Zweiter Teil der Reihe Klimaschutzkonzept / Potenzialanalyse
19.12.2024
Das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) des Kreises, das in den vergangenen zwei Jahren unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt wurde, ist fertig ausgearbeitet. Im Rahmen einer Reihe soll nun der Inhalt des Klimaschutzkonzeptes vorgestellt werden. Kernstück ist ein detaillierter Katalog, der die insgesamt 40 Maßnahmen in jeweils sechs Handlungsfelder gliedert. Die Basis für diese Maßnahmen bilden eine Energie- und Treibhausgasbilanz sowie eine Potenzialanalyse, die nun im zweiten Teil der Reihe präsentiert wird.
Die Potenzialanalyse des Klimaschutzkonzeptes zeigt auf, an welchen Stellen der Landkreis konkret Energie einsparen kann und welche Möglichkeiten zur Erzeugung erneuerbarer Energie existieren.
Große Einsparmöglichkeiten beim Wohnen und Heizen
Große Einsparpotenziale zeigen sich im Bereich Wohnen und Heizen. 70 Prozent der Wohngebäude im Kreis sind über 30 Jahre alt und damit energetisch meist nicht auf dem neusten Stand. Wenn bis 2040 jedes Jahr 1,7 Prozent der Gebäude im Landkreis renoviert werden, könnte der Energieverbrauch deutlich sinken und somit rechnerisch rund 23 Millionen Liter Heizöl eingespart werden.
Ebenso sind beinahe 30 Prozent der Öl- und Gasheizungen im Landkreis älter als 30 Jahre. Bei einem Austausch gegen neuere Heizungen könnten jährlich durch die Energieeinsparungen entsprechend rund 2,5 Millionen Liter Heizöl gespart werden.
Weitere Einsparungen lassen sich durch den Ersatz alter Haushaltsgeräte durch moderne, energieeffiziente Modelle erzielen.
Viele Chancen im Bereich der Erneuerbaren Energien
Im Bereich erneuerbare Energien eröffnen Windkraft und Photovoltaik enorme Möglichkeiten. Allein durch den Ausbau von Windrädern auf den bereits ausgewiesenen Flächen und durch Austausch von veralteten Anlagen gegen neuere, effizientere Windräder würde sich ein großer Bedarf decken lassen und zu einer jährlichen Stromgewinnung von rund 2,7 Millionen Megawattstunden (MWh) führen. Auch die Nutzung geeigneter Dach- und Freiflächen für Solarenergie – etwa entlang von Autobahnen und Schienen – bieten große Potenziale von rund 3,3 Millionen MWh pro Jahr. Bei der Biomasse (Biogas und Holz) ergeben sich Ausbaupotenziale von insgesamt etwa 230.000 MWh pro Jahr. Im Bereich der Wasserkraft hat der Landkreis dagegen keine nennenswerten Ausbaupotenziale.
Die Potenzialanalyse zeigt, dass der Landkreis bis zu rund 1200 Prozent seines aktuellen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken könnte. Dies ermöglicht nicht nur eine Deckung des künftigen höheren Strombedarfs, etwa durch Elektroheizungen und -fahrzeuge, sondern auch die Produktion eines Überschusses. Der Weg zur Energieautarkie würde nicht nur den CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken.
Faktenpapier bereits online verfügbar
Die wichtigsten Fakten zum Klimaschutzkonzept gibt es bereits hier zum Nachlesen. Anfang des Jahres wird das gesamte Konzept digital veröffentlicht.