Teilnehmende von Beschäftigungsinitiative beseitigen Flutschäden in Wiltingen
Projekt vom Jobcenter Trier-Saarburg gefördert
21.01.2025
Menschen, die Bürgergeld beziehen, in Arbeit bringen und gleichzeitig einen bedeutenden Beitrag für die Gesellschaft leisten – das ist das Ziel der Beschäftigungsperspektive Saar-Mosel. Das vom Jobcenter des Kreises Trier-Saarburg geförderte und vom gemeinnützigen Verein Palais Trier umgesetzte Arbeitsmarkt-Projekt ist im September vergangenen Jahres in Wiltingen an den Start gegangen. Dort säubern die Teilnehmenden das vom Pfingsthochwasser beschädigte und verschmutzte Saarufer. Viele von ihnen sind Geflüchtete – damit ist die Beschäftigungsperspektive Saar-Mosel nicht nur ein gelungenes Arbeits- sondern auch ein Integrationsprojekt.
Dreimal wöchentlich räumen die insgesamt 15 aktiven Teilnehmenden am Saarufer in Wiltingen mit ihren beiden fachlichen Anleitern auf. Für diese Arbeit erhalten sie zusätzlich zum Bürgergeld drei Euro pro Stunde. Zudem besuchen sie jeden Freitag einen Sprachkurs in Trier, der ihnen hilft, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Zusammensetzung der Gruppe – bestehend aus Geflüchteten aus Syrien, der Ukraine und Afghanistan sowie Migranten aus Osteuropa und auch deutschen Teilnehmenden – hat bereits zu ersten Freundschaften geführt, was den Spracherwerb zusätzlich fördert.
Die Initiative bietet den Teilnehmenden damit nicht nur einen strukturierten Tagesablauf, sondern vermittelt auch das Gefühl in einem Team einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Das vorrangige Ziel dabei ist stets die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Positive Effekte für das Dorf
Gleichzeitig profitiert die Dorfgemeinschaft vom Projekt. „Das Pfingsthochwasser hat unseren Ort hart getroffen“, erklärt Reinhard Orth, Bürgermeister von Wiltingen. „Die Reinigung des Saarufers ist sowohl für unsere Bürgerinnen und Bürger als auch für den Tourismus von großer Bedeutung. Dass die Teilnehmenden der Beschäftigungsperspektive hier so engagiert mit anpacken ist für uns ein echtes Geschenk.“ Auch die zunächst skeptische Einstellung der Bürgerinnen und Bürger Wiltingens gegenüber der Gruppe habe sich geändert. Heute sei es zur Normalität geworden, dass man sich beim Bäcker treffe und unterhalte – trotz möglicher Sprachbarrieren.
Die Verantwortlichen des Projekts zeigen sich ebenso zufrieden. „Alle Teilnehmerplätze sind vergeben und wir sind überrascht von der Zuverlässigkeit und der Bereitschaft zum Anpacken“, so Rüdiger Schneider, Geschäftsführer des Jobcenters Trier-Saarburg. „Die Beschäftigungsperspektive Saar-Mosel ist zunächst für ein Jahr ausgelegt und wird auch auf weitere Einsatzfelder außerhalb des Wiltinger Saarbogens im gesamten Kreisgebiet ausgeweitet. Sofern die neue Bundesregierung das Jobcenter mit ausreichenden Finanzmitteln ausstattet, werden wir das Projekt in jedem Falle fortsetzen.“ Bis dahin dürften auch schon einige der derzeitigen Teilnehmer in eine reguläre Beschäftigung integriert worden sein.
Die Verantwortlichen der Beschäftigungsperspektive Saar-Mosel präsentierten zusammen mit den Teilnehmenden das Projekt vor Ort. Foto: Martina Rona