Zeichen für Entgelttransparenz gesetzt

07.03.2025

Equal Pay Day-Fahne weht vor der Kreisverwaltung / Lohnlücke zwischen Frauen und Männern besteht

Unter dem Motto „Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!“ macht der heutige Equal Pay Day (EPD) auf die noch immer bestehenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam. Um die Aktion zu unterstützen, hat die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Angelika Mohr gemeinsam mit Landrat Stefan Metzdorf und vielen Gästen heute die EPD-Fahne vor der Kreisverwaltung gehisst.

Das Motto der diesjährigen Kampagne richtet den Blick auf die europäische Entgelttransparenzrichtlinie, die bis 2026 in deutsches Recht überführt werden soll. Diese nimmt Arbeitgeber:innen in die Pflicht, zukünftig zu definieren und klar zu kommunizieren, nach welchen Kriterien sie wie bezahlen. „Die Kreisverwaltung als öffentlicher Arbeitgeber erfüllt eine Vorbildfunktion. Es ist schlichtweg unfair, wenn Frauen und Männer bei gleichwertiger Arbeit unterschiedlich bezahlt werden“, so Landrat Stefan Metzdorf.

„Der Equal Pay Day führt uns Jahr für Jahr vor Augen, dass wir in Sachen Lohngerechtigkeit noch einen weiten Weg vor uns haben“, so Angelika Mohr. Vier Jahre in Folge sei der sogenannte Gender Pay Gap – also die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern – im Bundesdurchschnitt auf 18 Prozent verharrt, bevor er 2024 leicht auf 16 Prozent gesunken sei. „Es bewegt sich in die richtige Richtung, aber von gleicher Bezahlung kann noch lange keine Rede sein“, betonte die Gleichstellungsbeauftragte.

Die Lohnlücke lässt sich größtenteils auf strukturelle Unterschiede zurückführen, wie beispielsweise, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen arbeiten oder seltener in Führungspositionen vertreten sind. Doch auch unter der Voraussetzung vergleichbarer Qualifikationen und Tätigkeiten liegt in Lohnlücke im Bundesdurchschnitt noch bei 6 Prozent.

Aktuelle Zahlen aus dem Kreis

Vor zwei Tagen hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die aktuellsten Zahlen zu regionalen Unterschieden veröffentlicht. Demnach liegt der Gender Pay Gap im Kreis Trier-Saarburg bei 22,7 Prozent und damit 6,7 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Rechnet man die strukturellen Unterschiede raus liegt der Lohnunterschied laut der Studie im Kreis immerhin bei rund 16,2 Prozent. Dies sind über 10 Prozentpunkte mehr als der Bundesdurchschnitt.

„Insbesondere die Zahlen in den ländlichen Gebieten zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, Stereotypen abzubauen, Diskriminierung zu bekämpfen und Transparenz in Gehaltsstrukturen zu fördern. Die EPD-Fahne ist dafür ein wichtiges Symbol“, sagte Angelika Mohr.

Was der Equal Pay Day aussagt

Das Datum für den EPD markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar bezahlt werden. Im Jahr 2023 waren dies 66 Tage – weshalb der diesjährige EPD auf den 7. März fällt. Im kommenden Jahr wird der Aktionstag bereits am 27. Februar stattfinden – dies entspricht symbolischen 58 Tagen unentgeltlicher Arbeit, die die Lohnlücke im Jahr 2024 beschreiben.

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