Kommunen kooperieren bei Hochwasservorsorge

09.04.2025

Aktionsplan Kyll wird entwickelt / Landkreis Trier-Saarburg übernimmt Koordination

Am 14. Juli 2021 ereignete sich eine Flutkatastrophe von verheerenden Ausmaßen, die im Bereich der Ahr mehr als 180 Menschen das Leben gekostet hat – es ist ein Ereignis, das deutlich gemacht hat, wie zerstörerisch ein Gewässer werden kann. Auch entlang der Kyll gab es damals schwerwiegende Überflutungen. Um die Hochwasservorsorge dort gemeinsam weiter voranzubringen, haben die anliegenden Kommunen und Verbände heute in Kordel eine entsprechende Kooperationsvereinbarung im Beisein der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder unterzeichnet.

„Die Ereignisse 2021 haben gezeigt, dass es in Hinblick auf den Hochwasserschutz wichtig ist, das gesamte Einzugsgebiet eines Gewässers, unabhängig von kommunalen Gebietsgrenzen, in den Blick zu nehmen“, sagte Landrat Stefan Metzdorf. Er freue sich sehr, dass alle bereit seien, an einem Strang zu ziehen. „Die heutige Kooperation ist ein Meilenstein und zeigt, dass wir uns als Kommunen unserer Verantwortung für die Bevölkerung bewusst sind“, so Metzdorf.

„Wir können nicht beeinflussen, wann und wo Niederschlagsereignisse zu extremen Überflutungen führen, zumal derartige Extremwetterereignisse durch den Klimawandel immer häufiger auftreten werden. Daher müssen wir gemeinsam unsere Kräfte bündeln, um ähnlich verheerende Auswirkungen wie 2021 an der Ahr und letztes Jahr im Süden von Rheinland-Pfalz bei zukünftigen Hochwassern zu vermeiden. An langen Flüssen und in großen Einzugsgebieten müssen sich die Anrainer zusammenschließen, um eine durchgehende Vorsorge zu erhalten: Denn Wasser macht nicht an Verwaltungsgrenzen Halt. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Erstellung eines gemeinsamen Aktionsplans machen sich die Landkreise und Verbandsgemeinden entlang der Kyll auf den Weg, eine derartige Vorsorge zu realisieren“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Bereits seit 2011 existiert eine Hochwasserpartnerschaft Kyll, die von Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, moderiert wird. Aus dieser bestehenden Partnerschaft heraus kam die Idee zu der nun geschlossenen Kooperationsvereinbarung. Der heutige Tag sei ein wichtiger Schritt auf einem mitunter auch steinigen Weg, sagte Böffgen. „Vor allem die Betroffenen erwarten Anstrengungen, um eine solche Katastrophe künftig zu verhindern.“

Der Landkreis Trier-Saarburg hat die Koordination des gemeinsamen Projektes übernommen. Fachlich unterstützt wird das Projekt durch das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz sowie durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Das Land Rheinland-Pfalz hat für die Erstellung des gemeinsamen Aktionsplans eine 90-prozentige Förderung in Aussicht gestellt. Mit dabei sind neben dem Kreis Trier-Saarburg auch der Kreis Euskirchen, der Vulkaneifelkreis, der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Stadt Trier sowie der Zweckverband Kronenburger See. Gemeinsam mit einem Fachbüro soll der „Aktionsplan Kyll zur hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung und -entwicklung“ entstehen, der Maßnahmen identifiziert, die der Hochwasservorsorge dienen.

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