Neue Desinfektionsanlagen für den Tierseuchenschutz

14.04.2025

Landkreis Trier-Saarburg investiert in moderne Technik

Ob Geflügelpest, Maul- und Klauenseuche oder Afrikanische Schweinepest – wenn es im Landkreis Trier-Saarburg zum Ausbruch einer Tierseuche kommt, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Veterinäramt und dem Katastrophenschutz wichtig. Gemeinsam haben die beiden Fachbereiche nun zwei neue Schaumanlagen zur Desinfektion bei Tierseuchen angeschafft. Bei einer Übung des Gefahrstoffzuges Trier-Saarburg wurden die neuen Anlagen am vergangen Wochenende der Presse vorgestellt.

Nach rund einer Stunde Aufbau ist die Anlage betriebsbereit: Die kontaminierten Fahrzeuge, die im Ernstfall mit Seuchen infizierte Tiere transportiert haben, werden von Einsatzkräften in Schutzausrüstung durch die Anlage geschleust. Nach einer Grobreinigung desinfizieren die neuen Schaumanlagen das Fahrzeug.

Florian Weier, Fachbereichsleiter Dekontamination des Gefahrstoffzugs, erklärte: „Durch den Schaum bleibt das Desinfektionsmittel am Fahrzeug haften und kann entsprechend einwirken.“ Anschließend könne man den Schaum abwaschen, in den Wannen auffangen und fachgerecht entsorgen. Er lobte die hervorragende Arbeit der beteiligten Einheiten, insbesondere der Dekoneinheiten aus Rodt und Wincheringen sowie der Hygieneeinheit aus Nittel.

„Bei hochansteckenden Tierseuchen ist eine professionelle Dekontamination wichtig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Auch mein Team und ich sind froh, den Ernstfall heute üben zu können“, sagte Dr. Ute Marx, Leiterin des Veterinäramtes.

Bereits Anfang 2023 wurde mit Blick auf den drohenden Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in der Region die bestehende Ausrüstung überprüft. In den Jahren zuvor waren bereits 15.000 Euro für neue Wannen investiert worden, doch die gesamte Technik sowie die Schaumbögen entsprachen nicht mehr dem aktuellen Stand. Zudem wurde eine zweite Desinfektionsanlage benötigt. Aus diesem Grund haben Dr. Ute Marx und Florian Weier gemeinsam mit dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, Thorsten Petry, den Kauf der neuen Desinfektionsanlagen angestoßen. Diese sind für den Einsatz bei sämtlichen veterinärmedizinischen Notlagen geeignet – sei es Maul- und Klauenseuche (MKS), Afrikanische Schweinepest (ASP) oder andere Tierseuchen.

Einsatzpersonal schützen

Neben den neuen Desinfektionsanlagen wurden auch die sogenannten Personalschleusen modernisiert. Dazu gehören unter anderem neue Stiefelwaschanlagen sowie Wannen für die Personendesinfektion. Zusätzlich hat der Kreis 150 neue Schutzanzüge angeschafft. Damit sollen die Einsatzkräfte bei einem Tierseuchenfall besser geschützt sein, denn einige Tierseuchen können auch auf Menschen übertragen werden.

Anlagen sind vielseitig einsetzbar

Neben ihrem primären Zweck in der Tierseuchenbekämpfung können einzelne Komponenten der neuen Desinfektionsanlagen auch bei sogenannten CBRN-Einsätzen – also bei chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren – durch den Gefahrstoffzug Trier-Saarburg eingesetzt werden. Dies stellt einen bedeutenden Mehrwert für zukünftige Einsätze dar und erweitert die Einsatzmöglichkeiten des Katastrophenschutzes im Landkreis erheblich.

Der Landkreis hat für die Anlagen rund 125.000 Euro investiert. „Mit dieser Investition ist der Landkreis Trier-Saarburg nun deutlich besser auf mögliche Seuchenausbrüche und andere Gefahrenlagen vorbereitet – ein wichtiger Schritt für den Schutz von Mensch, Tier und Landwirtschaft“, so Florian Weier.

Neue Desinfektionsanlagen für den Tierseuchenschutz