Verletzte dekontaminieren – Stadt und Kreis üben gemeinsam

23.05.2025

Zweite Ausbildungsrunde der interkommunalen Facheinheit „Dekon Zug Trier“

Bei einem Unfall mit chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahrstoffen (CBRN) müssen verletzte Personen zunächst dekontaminiert werden, um sie medizinisch sicher versorgen zu können. In so einem Fall ist eine enge Abstimmung zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen unerlässlich. In der Region ist für solche Einsätze die interkommunale Facheinheit „Dekon Zug Trier“ zuständig. Darin arbeiten die Berufsfeuerwehr Trier mit Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Kreis zusammen. Derzeit läuft die zweite Ausbildungsrunde, bei der 22 Feuerwehrleute der Feuerwehren Trier-Mitte, Wincheringen, Nittel, Rodt, Edingen-Godendorf, Minden, Heddert, Mandern, Waldweiler und Kell am See für den Einsatz geschult werden.

Das Ziel ist die Vorgehensweise zu vereinheitlichen: Konkret werden neben rechtlichen Grundlagen, unter anderem auch der Umgang mit Dekontaminationsmitteln, Geräten und Messtechnik vermittelt. Gestern haben die Schulungsteilnehmenden im Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Trier-Ehrang den Aufbau der Ausrüstung und die Dekontamination eines Verletzten geübt.

Ablauf der Dekontamination

An der Absperrung zur Gefahrenstelle sichtet medizinisches Personal in Schutzkleidung die Verletzten. Je nach Dringlichkeit wird dann die Dekontamination eingeleitet. Die Patientinnen und Patienten werden zunächst entkleidet und Wunden werden abgedeckt. Danach erfolgt eine mehrstufige Reinigung mit Wasser und Dekontaminationsmitteln. Erst danach werden sie dem Rettungsdienst übergeben.

Der dafür von der Berufsfeuerwehr Trier angeschaffte Abrollbehälter Dekon-V ist mobil und kann schnell an seiner jeweiligen Einsatzstelle aufgebaut werden. Er wird unterteilt in Schwarzbereich (Unrein) und Weißbereich (Rein), welche mittels Schnellaufbauzelte an den Container angeschlossen werden. Zusätzlich verfügen die Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Kreis über sogenannte Dekon-P Einheiten – das sind Zelte, die ebenfalls für die Dekontamination ausgerüstet sind. So können Menschen sowohl gehend in den Zelten als auch liegend im Abrollbehälter dekontaminiert werden.

Ralf Cordel von der Berufsfeuerwehr Trier und Florian Weier, Fachbereichsleiter Dekon des Gefahrstoffzuges Trier-Saarburg, die die Ausbildung der interkommunalen Facheinheit verantworten, zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf: „Bei solchen Einsätzen muss auf viele Details geachtet werden, um eine Verschleppung des Gefahrstoffs zu verhindern und die Verletzten gleichzeitig schnell an medizinisches Personal übergeben zu können. Das hat bei der Übung sehr gut funktioniert.“

Mehrere Einsatzbereiche

Neben der der Dekontamination von verletzten Personen bei einem CBRN-Unfall, kann die Einheit auch alarmiert werden, um die Einsatzstellenhygiene sicherzustellen. Dazu können unter anderem Duschsysteme für die Einsatzkräfte aufgebaut werden. Außerdem kann die Schutzausrüstung der Feuerwehrleute dekontaminiert werden.

Verletzte dekontaminieren – Stadt und Kreis üben gemeinsam