Bedarfe ermitteln und attraktives Tarifsystem schaffen

09.07.2025

Kreistag diskutierte über ÖPNV-Ausstattung / Intelligente Konzepte

Auf Antrag der Freien Wähler befasste sich der Kreistag Trier-Saarburg in seiner jüngsten Sitzung mit dem Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) im Kreis. Es gehe um die Gestaltung des ÖPNV mit Augenmaß, erläuterte Rudolf Müller von der Fraktion, die den Antrag eingebracht hatte.

Dazu gehöre auch, dass Buslinien auf dem Prüfstand kommen, wenn die Auslastung zu gering sei. Auf der anderen Seite sei zu ermitteln, ob es in anderen Bereichen einen zusätzlichen Bedarf gebe, so Müller.

Linienbündel geschaffen

Die Kreisverwaltung stellte zusammen mit dem Verkehrsverbund Region Trier die aktuelle Situation des ÖPNV im Kreis dar. Nachdem das System des ÖPNV auf der Straße früher fast ausschließlich auf den Schülerverkehr ausgerichtet und damit nicht zukunftsfähig war, wurden ab 2012 die Weichen für eine Neuordnung des straßengebundenen ÖPNV gestellt – nicht nur im Landkreis, sondern im gesamten nördlichen Rheinland-Pfalz.

Es sollte ein hierarchisches Netz entstehen, das aus Bushauptlinien besteht und durch Linien ergänzt wird, die eine Feinerschließung kleinerer und nachfrageschwächerer Orte ermöglichen. 2016 gab der Kreistag grünes Licht für die Umsetzung des neuen Konzeptes. Von 2019 bis 2021 wurden die Linienbündel Trierer Land und Römische Weinstraße sowie Saargau und Ruwertal-Hochwald eingerichtet und gingen in Betrieb. Die Laufzeit der Verkehrsverträge beträgt zehn Jahre und läuft damit ab 2029 aus. Die Kreisverwaltung bereitet momentan zusammen mit dem VRT die Neuvergaben vor.

Rufbusse einsetzen

Bei der Neukonzeption sei es wichtig, alle Busse mit Zählgeräten auszustatten, um den Bedarf messen zu können, sagte Bernd Henter für die CDU. Außerdem müsse ein verständliches und attraktives Tarifsystem geschaffen werden. Achim Schmitt von der SPD stimmte zu. Es müssten zudem intelligente Angebotskonzepte geschaffen werden wie zum Beispiel Rufbusse.

Michael Holstein von der Fraktion FWG/BfB forderte ebenfalls eine umfassende Evaluation des bestehenden ÖPNV. Außerdem sei ausreichendes und qualifiziertes Personal erforderlich. Von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sprach Boris Bulitta. Er betonte, dass die stärker nachgefragten Linien nicht gegen die schwächeren Strecken ausgespielt werden dürften. Ein guter ÖPNV stärke die Attraktivität des Kreises und der Region.

Bedarfe ermitteln und attraktives Tarifsystem schaffen