Kurzvideos informieren zu Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen
In dieser Woche startet die Kampagne „Wen interessiert schon meine Meinung?“, die von der Fachstelle Jugendpolitik im Kreis gemeinsam mit dem Institut medien.rlp erarbeitet wurde. In neun Kurzvideos werden jungen Menschen Möglichkeiten vorgestellt, wie sie sich politisch und gesellschaftlich im Kreis einbringen können. Heute wurde die Kampagne bei einem Pressetermin vorgestellt.
„Unser zentrales Anliegen ist es, die bestehenden Angebote bekannter zu machen und so junge Menschen zu motivieren, sich politisch einzubringen“, sagte Julia Herrig von der Fachstelle Jugendpolitik. Die Videos zeigten wie vielfältig die Möglichkeiten seien – jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Gestartet wird mit einer kurzen Enführung zur Gemeindeordnung, die eine angemessene Beteiligung junger Menschen in politischen Prozessen vorschreibt. Dann werden Jugendpflegestellen und Jugendzentren als Anlaufstellen für Jugendliche vorgestellt. Jugendforen und Jugendaktionstage bieten Möglichkeiten für junge Menschen sich bei konkreten Projekten einzubringen. In manchen Ortsgemeinderäten gibt es Jugendbeauftragte, die die Meinungen der junge Leute mit in die Sitzungen und Entscheidungen des Rates transportieren soll. Zudem können sich junge Menschen bei Jugendorganisationen von Parteien oder anderen politischen Organisationen oder bei ihrer Schülervertretung einbringen.
Noch bis kommende Woche wird täglich ein Video mit Informationen zu einer der oben genannten Beteiligungsmöglichkeiten auf dem Instagram-Kanal der Kreisverwaltung (@landkreis_triersaarburg) eingestellt. Danach werden die Videos auch auf der Homepage der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt.
Für weitere Informationen steht die Fachstelle Jugendpolitik telefonisch unter 0651-715-16094 oder per Mail an jugendpflege [at] trier-saarburg [dot] de zur Verfügung.
Landrat besuchte vier regionale Betriebe / Thema Fachkräftemangel
01.10.2024
Um sich über die aktuellen Herausforderungen der regionalen Wirtschaft zu informieren und mit den Geschäftsführern in Kontakt zu treten, besucht Landrat Stefan Metzdorf regelmäßig hiesige Unternehmen. Nun standen Besichtigungen von vier Betrieben unterschiedlicher Branchen und Größe in der Verbandsgemeinde Konz an. „Der Austausch mit den im Landkreis ansässigen Unternehmen ist sehr wertvoll“, so Metzdorf. „Gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern und die Region weiterentwickeln.“ Zudem wertete der Landrat es als positives Zeichen, dass neben der Wirtschaftsförderung Trier-Saarburg weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft an den Unternehmensbesuchen teilnehmen. So begleiteten den Landrat VG-Bürgermeister Joachim Weber und die Geschäftsführungen der Agentur für Arbeit (Reinhilde Willems), der Industrie- und Handelskammer Trier (Albrecht Ehses) und der Handwerkskammer Trier (Dr. Matthias Schwalbach).
Als erstes besuchte die Delegation die Tawerner Dorfbäckerei von Eric Eppers, in der auch ein Café und eine Konditorei betrieben werden. Die Bäckerei hatte Anfang des Jahres für Aufsehen und positive Resonanz durch die Senkung ihrer Brotpreise gesorgt. Dies sei durch die gefallenen Mehlpreise möglich gewesen. Andere Rohstoffpreise sowie die Energie- und Personalkosten würden jedoch steigen. Ein weiteres Thema, welches in der Runde besprochen wurde, war der Fachkräftemangel im Handwerk.
Anschließend ging es zu MPS Sägen in Wasserliesch, der einer der führenden Hersteller von Sägetechnik in Europa und weltweit erfolgreich ist. Dort begrüßte Geschäftsführer Martin Pott die Gäste. Die Geschichte des 1987 gegründeten Unternehmens ist eng mit Pott verbunden, der bis heute als Geschäftsführer und Inhaber die Entwicklung prägt. Kürzlich wurde eine neue Produktionshalle am Stammsitz des Unternehmens gebaut, womit die Weichen für eine weitere Expansion gestellt wurde. Im Gespräch kamen unter anderem die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie das Thema Gewerbesteuer zur Sprache.
Als drittes Unternehmen besuchte der Landrat die Firma L. Elenz in Konz. Das 1940 gegründete Familienunternehmen ist heute ein führender Partner der Baubranche. Mit rund 250 Mitarbeitenden am Hauptsitz in Konz, vier weiteren Standorten in Deutschland und Luxemburg sowie einem eigenen Schotterwerk im luxemburgischen Moersdorf ist es auf vielfältige Bauvorhaben spezialisiert. Der geschäftsführende Gesellschafter Franz Görtz erzählte von der umfangreichen Geschichte des Familienbetriebs und Geschäftsführer Jürgen Thelen ging besonders auf die Nachhaltigkeitswerte und zahlreichen Zertifizierungen des Unternehmens ein. Im Gespräch mit dem Landrat wurden als aktuelle Herausforderungen vor allem der Fachkräftemangel sowie bürokratische Hürden angesprochen.
Zum Schluss des Tages stand der Besuch von Elatec Power Distribution auf dem Programm. Das mittelständische Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung, Planung und Herstellung von elektrotechnischen Anlagen zur Stromverteilung und Netzoptimierung. Die Produkte von Elatec werden weltweit in Kraftwerken, Stromversorgungsnetzen und Industrieanlagen eingesetzt. Geschäftsführer Markus Pütz und Dr. Helge Schäfer stellten den Gästen die Firmenphilosophie, den weiteren Standort in Ilmenau sowie erfolgreiche Projekte vor. Anschließend ging es zu einem Rundgang durch die Produktionsstätte und Lagerhalle. In einer Diskussionsrunde wurde auf eine geplante Betriebserweiterung sowie die Konkurrenz zum Wirtschaftsstandort Luxemburg eingegangen.
Foto 1: Nach dem Besuch der Firma L. Elenz gab es die Möglichkeit zu einem Gruppenfoto.
Foto 2: Bei Elatec wurden Landrat Stefan Metzdorf (2.v.l.) und den anderen Teilnehmenden die Produktionsstätte gezeigt.
Zur Optimierung der Notfallversorgung in der Region Hermeskeil ist ab Oktober 2024 ein zusätzlicher Rettungswagen (RTW) in der Region Hermeskeil eingesetzt. Das Fahrzeug wird zunächst probeweise von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr im Einsatz sein.
Hintergrund für diesen Schritt der Kreisverwaltung als zuständige Behörde für den Rettungsdienst sind die derzeitigen Umstrukturierungen im St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil. Diese führen zu verlängerten Fahrzeiten beim Transport von Patientinnen und Patienten ins nächstgelegene Krankenhaus. Durch das zusätzliche Fahrzeug soll eine dauerhafte Einsatzbereitschaft in der Region bei Notfällen gewährleistet werden.
Der Einsatz des Rettungswagens ist vorerst auf ein Jahr befristet.
Aufgrund der gesetzlichen Hilfeleistungsfrist ist die Anzahl der Rettungswagen so festzulegen, dass jeder an einer öffentlichen Straße gelegene Einsatzort in der Regel innerhalb einer Fahrzeit von maximal 15 Minuten nach Eingang des Hilfeersuchens erreicht werden kann.
„Mit dem zusätzlichen Rettungswagen wollen wir sicherstellen, dass trotz der Veränderungen im Krankenhaus Hermeskeil schnelle Hilfe in Notfällen gewährleistet bleibt und die entstehende Lücke bestmöglich aufgefangen wird“, so Landrat Stefan Metzdorf.
Internationales Workcamp läuft / 13 Erwachsene aus sechs Ländern zu Gast
Es ist mittlerweile Tradition in der Jugendbildungswerkstatt Kell am See: Zum elften Mal begrüßt die Kreiseinrichtung junge Erwachsene aus der ganzen Welt, die gemeinsam rund um die Gebäude anpacken und die Leute vor Ort unterstützen möchten. Das Internationale Workcamp dauert zwei Wochen und wird von der Kreisjugendpflege gemeinsam mit dem Verein „Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IBG)“ durchgeführt.
Helge Schmitt von der Jugendbildungswerkstatt und Christoph Meder von der IBG zeigen sich begeistert: „Jedes Jahr kommen hier junge Menschen von anderen Kontinenten nach Kell am See – sogar während Corona konnte das Camp stattfinden“. In diesem Jahr sind 13 Erwachsene bei dem Angebot dabei – sie kommen aus Mexiko, Algerien, Italien, Slowenien, der Türkei und verschiedenen Ecken Deutschlands.
Die jungen Menschen, die sich für das Internationale Workcamp anmelden, möchten sich ehrenamtlich engagieren und gemeinnützige Arbeit unterstützen. In der Jugendbildungswerkstatt pflegen sie den Außenbereich und tragen so dazu bei, dass die Einrichtung Kinder- und Jugendprojekte anbieten kann. Viele Aufgaben fallen an: Manche Teilnehmende möchten Maschinen bedienen, andere Holz hacken, wieder andere kümmern sich um das Kräuterbeet. Die Verständigung laufe meistens auf Englisch, so eine Teilnehmerin. „Ich bin hier dabei, weil ich gerne etwas Sinnvolles tun und in der Natur sein wollte“, sagt sie.
Den Freiwilligen sei es wichtig, mit ihrem Engagement die Jugendarbeit in der Region zu unterstützen, so Meder. „In ihren Heimatländern gibt es meistens keine vergleichbaren Einrichtungen,“ erklärt er weiter.
Neben der Arbeit steht auch das Miteinander im Fokus. Die Teilnehmenden kochen gemeinsam, unternehmen Ausflüge oder sitzen am Lagerfeuer. Es ist diese Kombination von Engagement, internationaler Begegnung und dem von- und miteinander Lernen, die das Workcamp zu einer besonderen Erfahrung macht.
Auch Ortsgemeinden können Camps ausrichten
Die IBG bietet auch für Ortsgemeinden oder Vereine Unterstützung an, um internationale Workcamps auszurichten. Mehr Infos unter: https://ibg-workcamps.org/projektpartner
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte und selbst in einem Internationalen Workcamp teilnehmen möchte, kann sich an die IBG wenden. Dort werden Projekte aus über 50 Ländern vermittelt. Die meisten Angebote richten sich an junge Erwachsene ab 18 Jahren.
Kreiseigene Stefan-Andres-Realschule plus in Schweich feierte Jubiläum mit vielen Gästen
17.09.2024
Zeitreisen, beeindruckende Schülerauftritte sowie Ausblicke auf Bevorstehendes: Mit einem großen Festakt feierte die kreiseigene Stefan-Andres-Realschule plus mit Fachoberschule Schweich im Bürgerzentrum der Stadt ihr 50-jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste waren der Einladung von Schulleiter Stephan Schilling und Landrat Stefan Metzdorf für den Kreis als Schulträger gefolgt. Mit viel Applaus wurden die kurzweiligen Redebeiträge der Ehrengäste sowie die künstlerischen Darbietungen der Schülerinnen und Schüler begleitet.
Und so eröffnete die Bigband „sCools“ mit jazzigen Klängen den Festabend. Moderatorin und Lehrerin Simone Weber leitete auf humorvolle Weise durch das Programm. Mit Anekdoten aus dem Schulalltag sowie Fotos aus dem Archiv konnte sie das Publikum immer wieder zum Lachen bringen. Neben den vielfältigen Auftritten der Schülerschaft standen Laudationes von Vertretern der Schule und der Politik auf dem Programm.
Den Anfang machte Landrat Stefan Metzdorf, der die Stefan-Andres-Realschule als „eine bedeutende Säule in der Bildungslandschaft des Kreises“ bezeichnete. Zudem lobte er das vielfältige Profil der Schule, die lebendige Schulgemeinschaft sowie die eingehende Berufsorientierung.
„Zukunft aktiv mitgestalten“
„Die Schülerinnen und Schüler lernen hier, wie sie ihre Zukunft aktiv mitgestalten können. Durch den großen Praxisbezug im Unterricht und den Kooperationen mit regionalen Betrieben wird dem Fachkräftemangel gezielt entgegengewirkt.“ Ebenso gab er einen Blick in die Zukunft der Schule. „Rund 7,5 Millionen Euro haben wir bereits in die Sporthalle des Schulzentrums investiert. Nun steht die umfassende Sanie-rung des Schulgebäudes selbst auf der Agenda. Dies wird ein großes Projekt, doch ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam angehen können.“
Achim Buchholz von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier als Schulaufsichtsbehörde warf in seiner Ansprache einen Blick auf die Geschichte sowie die Fusionierung der damaligen Haupt- und Realschule. Das Konzept des Schulzentrums mit seiner gemeinsamen Orientierungsstufe sei ein „Erfolgsmodell“ und nur mit einem starken Schulträger möglich. „Einen solchen Partner haben wir mit dem Landkreis Trier-Saarburg“, betonte Buchholz.
Schriftsteller im Fokus
Ein besonderes Highlight am Abend war das szenische Spiel der Schülerschaft, das davon erzählte, wie die Familie des Namensgebers der Schule, Stefan Andres, sich in Schweich niederließ. In historischen Kostümen und mit viel Elan trugen die Schauspieler:innen die Geschichte des Schriftstellers vor. Der Autor, dessen Werk und seine Bedeutung für Schweich und die Schule war immer wieder Thema. Zahlreiche Lehrkräfte trugen T-Shirts mit dem Konterfei des Literaten und demonstrierten damit die Identifikation mit der Schule.
Vor das Mikrofon trat auch Christian Scholtes, der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Schweich. Er beschrieb, wie die Verbandsgemeinde die Rolle des „Geburtshelfers“ übernommen hat und die Schule auf den ersten Schritten begleitete, bevor sie 2010 in die Trägerschaft des Kreises übergegangen ist. Otmar Rößler überbrachte als Beigeordneter die Glückwünsche der Stadt Schweich. Ebenso wie sein Vorredner betonte er den positiven Einfluss, den die Schule auf den Standort Schweich habe. Sie mache die Stadt zu einem attraktiven und lebenswerten Ort für Familien, so Rößler.
Schulelternsprecherin Sabine Neunast-Wilhelmi kam auch auf die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu sprechen, die im Schulzentrum unterrichtet werden. Dies sei ein großer Mehrwert für die gesamte Schülerschaft, die so mit verschiedenen Kulturen in Kontakt treten könne und lerne, offen und tolerant zu sein.
Hochkarätiger Anlass
Zum Schluss hatte der Schulleiter das Wort: Das Jubiläum sei ein hochkarätiger Anlass, da es im Grunde auch um mehr als das Fest der einzelnen Schule gehe, womit er die gute Zusammenarbeit mit dem benachbarten Gymnasium und den weiteren Schulen am Standort Schweich sowie ebenfalls den regionalen Bezug herausstellte. Die Realschule sei auch in der Historie immer gut angenommen worden, was unter anderem auf das vielfältige Bildungsangebot zurückzuführen sei. Den weiteren besonderen „Schliff“ habe sie mit der Einführung der Fachoberschule erhalten. Bildung generiere sich nicht von selbst, so Schilling. Er freue sich mit allen Beteiligten, weiter an der Entwicklung der Schule zu arbeiten, denn wer in „Hochkaräter“ investiere, erhalte Mehrwert.
Den krönenden Abschluss des glanzvollen Festes bildetet eine Zeitreise, bei der Schülerinnen beliebte Tänze der letzten Jahrzehnte auf die Bühne brachten. Nach dem offiziellen Teil ließ die Festgemeinschaft den Abend bei einem Umtrunk mit musikalischer Begleitung der Big Band ausklingen.
Foto 1: Nach dem Festakt gab es Gelegenheit für ein Gruppenbild: Schulleiter Stephan Schilling (hintere Reihe,3.v.l.), Landrat Stefan Metzdorf (vorne, 4.v.l.) sowie die weiteren Vertreter aus den Bereichen Schule und Politik.
Foto 2: Mit einem “Tanz durch die Zeit” haben die Schülerinnen das Publikum begeistert.
Das Aufgabenspektrum der Migrations- und Integrationsbeauftragten Avin Youssef
12.09.2024
Im Landkreis Trier-Saarburg leben rund 23.000 Bürgerinnen und Bürger, die eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Ansprechpartnerin für diese Menschen ist die Migrations- und Integrationsbeauftragte des Landkreises, Avin Youssef. Sie hat dieses Amt bereits seit zwei Jahren inne und wurde in der konstituierenden Sitzung des Kreistages vor der Sommerpause einstimmig wiedergewählt. Zu den Aufgaben der Beauftragten gehört neben der Unterstützung von Migrant:innen unter anderem auch die Information der Gremien über die Lage ausländischer Menschen im Kreis.
„Das Thema Migration ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Menschen suchen aus ganz unterschiedlichen Gründen Zuflucht in Deutschland und damit auch im Kreis“, sagt Landrat Stefan Metzdorf. „Umso wichtiger ist die Arbeit der Migrationsbeauftragten. Ihr Engagement trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die betroffenen Menschen und auch Familien bei uns willkommen fühlen und integriert werden können.“
Gebürtige Syrerin
Avin Youssef selbst stammt aus Syrien, lebt seit 2015 in Deutschland und spricht fünf Sprachen: Kurdisch als Muttersprache, Arabisch, Deutsch, Englisch und Russisch. Damit kann sie sich mit vielen Migrant:innen bereits gut verständigen. Vor allem Russisch hilft sehr bei der Kommunikation mit den ukrainischen Flüchtlingen, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges auch im Landkreis Trier-Saarburg aufgenommen werden.
Großes Interesse für Sprachen
Eigentlich ist Avin Youssef ausgebildete Modedesignerin, aber sie hat sich schon immer für Sprachen interessiert und in Moskau ihren Bachelor in Linguistik gemacht.
In Deutschland angekommen, zog es sie in die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell. Dort engagierte sie sich schon früh in der Kulturgießerei im Saarburger Mehrfamilienhaus – lange bevor sie das Amt der Migrationsbeauftragten der Verbandsgemeinde übernahm. In Saarburg war sie unter anderem als Dolmetscherin tätig. Sie engagiert sich im Beirat für Migration und Integration des Landkreises.
Vielfältige Anliegen
Die Anliegen, mit denen die Menschen zu Avin Youssef kommen, sind vielfältig. Eines der größten Probleme, mit denen ausländische Menschen zu kämpfen haben, ist die Sprachbarriere.
Hier übernimmt die Integrationsbeauftragte die Rolle der Dolmetscherin, ermutigt die Menschen aber auch, die Sprache zu lernen und zu Hause regelmäßig zu sprechen, um sich selbst zu verständigen und den Umgang mit der deutschen Sprache zu trainieren.
Darüber hinaus berichten viele ausländische Menschen von alltäglichen, organisatorischen oder bürokratischen Hürden. Dabei geht es oft um die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung, einem geeigneten Arbeitsplatz oder einem Kindergartenplatz.
All dies sind Probleme, mit denen auch viele deutsche Bürgerinnen und Bürger zu kämpfen haben; für Migrant:innen sind diese Hürden jedoch oft noch größer, da sie aufgrund von Sprachbarrieren nur schwer mit den zuständigen Personen kommunizieren können. Hier setzt die Migrationsbeauftragte als Vermittlerin an.
„Mein Ziel ist es, praktische Lösungen für die Menschen zu finden“, sagt Avin Youssef. „Dabei geht es um ganz alltägliche Dinge oder zum Beispiel auch um Behördengänge. Ich versuche immer, zwischen den Menschen zu vermitteln und das Gespräch in Gang zu bringen.“
In den letzten beiden Jahren hat die Beauftragte zahlreiche Personen aus Politik und Bildung getroffen, um über ihre Arbeit zu berichten und für das Thema Integration zu sensibilisieren. Sie hat Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag und zum Orange Day organisiert und nimmt regelmäßig an den Einbürgerungsfeiern des Landkreises teil.
Sprechzeiten
Wer sich für eine Sprechstunde bei der Migrationsbeauftragten interessiert, kann sich telefonisch (0157-58946194) oder per E-Mail (avin [dot] youssef [at] gmail [dot] com) anmelden. Sie finden jeden ersten Montag im Monat von 8.30 bis 10 Uhr in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg statt. Auch in der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell bietet Avin Youssef Sprechstunden an. Dort ist sie an jedem zweiten Montag des Monats von 9 bis 11 Uhr anzutreffen.
Foto: Avin Youssef ist die Ansprechpartnerin für Migrant:innen im Kreis.
Seminar im Rahmen des Streuobstprojektes im Freilichtmuseum Roscheider Hof
Das Veredeln von Obstbäumen ist eine alte gärtnerische Technik. Sie dient dazu, einen ertragreichen Baum mit vorhersagbaren Eigenschaften zu erhalten. Zur Veredelung gibt es spezielle Techniken und Werkzeuge. Die sogenannte Okulation – auch Augen-Veredelung genannt – wurde im Rahmen des Streuobstprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung in einem Seminar am Roscheider Hof in Konz vorgestellt.
Zur Veredelung von Obstbäumen benötigt man eine sogenannte Unterlage, das heißt einen Pflanzenteil mit Wurzel. Auf diesen Teil wird dann ein Edelreis angebracht, der später die Früchte tragen soll. Damit beide Teile miteinander verwachsen, müssen verschiedene Grundregeln eingehalten werden. Wie das genau funktioniert, erklärte der Obstbaumwart Johannes Haide den Teilnehmenden. Wichtig sei vor allem, dass beide Pflanzenteile miteinander verträglich sein müssen. Das bedeutet, dass vorrangig dieselben Arten verwendet werden sollten. Zudem sei eine besondere Schnitttechnik erforderlich, damit eine Veredelung gelingen kann. Die Pflanzenteile können nur zusammenwachsen, wenn das sogenannte Kambium – das Wachstumsgewebe des Baumes – auf dem Kambium des Reises aufliegt.
Neben den theoretischen Erklärungen konnten sich die Teilnehmenden auch praktisch an einem solchen Okulationsschnitt versuchen. In dem Sortengarten im Freilichtmuseum Roscheider Hof, zeigte Johannes Haide zudem verschiedene Beispiele von veredelten Obstbäumen. Dort sind vor allem alte Mostobstsorten zu finden. Zum Abschluss hatten alle die Gelegenheit Fragen zu stellen und mit dem Dozenten Herausforderungen bei den eigenen Streuobstwiesen zu besprechen.
„Wir freuen uns, den Teilnehmenden unseres Streuobstprojektes alle Facetten der Pflege und der Bewirtschaftung von Streuobstbeständen präsentieren zu können. Das Interesse ist nach wie vor groß und dank der Stiftung und unseren Kooperationspartnern leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft in unserem Kreis“, so Dr. Cornelia Pfabel, die das Projekt von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde betreut.
Alte Obstsorten erhalten
Auch die Geschäftsführerin des Freilichtmuseums Roscheider Hof, Dr. Ursula Ninfa, zeigte sich begeistert: „Im Roscheider Hof stecken wir viel Arbeit und Leidenschaft in den Erhalt historischer Gebäude und Streuobstflächen. Unser Sortengarten ist dabei wie eine Arche für alte Mostobstsorten, auf die wir sehr stolz sind. Darum freut es uns, dass wir mit unserer Arbeit das Streuobstprojekt unterstützten können und so dazu beitragen, das Wissen um die Obstveredelung zu erhalten.“
Auftaktveranstaltung der Kreiskulturtage am kommenden Sonntag / Umfangreiches Programm
28.08.2024
Von Konzerten über Lesungen bis hin zu Tanz kommt jeder auf seinen Geschmack beim umfangreichen Programm der „Kulturtage“ des Kreises Trier-Saarburg, die in diesem Jahr von Anfang September bis Ende November stattfinden. Den Auftakt für die Veranstaltungsreihe macht das Odyssey Ensemble und die Sopranistin Susanne Ekberg mit „südlicher Kammermusik“. Das Konzert findet am kommenden Sonntag (1. September) um 11 Uhr in der Alten Synagoge in Schweich statt.
Im Odyssey Ensemble haben sich mit Shana Douglas, Ugne Tiskute und Roberto Sorrentino drei Orchestermusiker des Royal Philharmonic Orchestras und Mark Derudder, Konzertmeister des Bornmouth Symphony Orchestras, zusammengefunden. Zu ihnen stößt die schwedische Sopranistin Susanne Ekberg. Sie alle haben ihre Ausbildung an den renommiertesten Institutionen in Europa und den Vereinigten Staaten erworben.
Meisterwerk
Am Anfang des Konzertprogramms steht das erste Streichquartett des Spaniers Juan Crisostomo Arriaga, das als ein Meisterwerk des früh verstorbenen Komponisten gilt. Schon mit elf Jahren hat Arriage begonnen, Quartette zu komponieren. Das Streichquartett No. 1 ist 1823 in Paris entstanden und wird stilistisch zwischen Mozart und Schubert verortet.
Der Mexikaner Silvestre Revueltas führt darüber hinaus mit seinem 100 Jahre später entstandenen Streichquartett No.4, „Musica de Feria“, auf einen südlichen Jahrmarkt. Mit Franz Schubert und Aribert Reimann geht es in den Süden, in Goethes Land, wo die Zitronen blühen. Schubert war sicherlich der Liedkomponist schlechthin, belegt durch seine mehr als 450 Vertonungen. Und dass darunter auch Texte von Goethe zu finden sind, überrascht nicht. Reimann, der auch dem Lied besondere Aufmerksamkeit schenkt, ist schließlich das Arrangement von Schuberts Werk „Mignon“ für Streichquartett und Sopran zu verdanken. Das Konzert endet mit Gabriel Faurés letzten Werk, seinem einzigen Streichquartett in e-moll, Op.121, das nie zu seinen Lebzeiten aufgeführt wurde.
Tickets gibt es unter kartenvorverkauf-trier.de oder an der Tageskasse für 25 Euro. Schüler:innen und Student:innen zahlen einen ermäßigten Preis von 20 Euro.
Picknickkonzert
Weiter im Programm der Kreiskulturtage geht es am 8. September um 11 Uhr auf der Festwiese in Butzweiler. Dort feiert der Musikverein Butzweiler sein 100-jähriges Jubiläum mit einem Picknickkonzert. Auf der großen Wiese zwischen Feuerwehrhaus und Pfarrkirche bietet das Orchester unter der Leitung von Timo Mattes ein abwechslungsreiches Musikprogramm.
Auf eigenen Decken und Campingstühlen können die Gäste sich das mitgebrachte Picknick schmecken lassen, während sie bei (hoffentlich) spätsommerlichem Sonnenschein, den Klängen lauschen. Der Eintritt ist frei.
Blues meets Gospel
Am 20. September um 19.30 Uhr führt Boogielicious ihr neues Programm „Blues meets Gospel“ in der Kulturgießerei Saarburg auf. Damit widmen sie sich Gospels und Spirituals sowie deren musikalischen Wurzeln. Aber auch an klassischem Boogie Woogie, Jive über erdigen Blues bis hin zum Rock‘ n Roll, New Orleans- und Old Time Jazz wird es nicht fehlen. Die kleinste Bigband der Welt – Boogielicious das sind: Eeco Rijken Rapp am Klavier und Gesang und David Herzel am Schlagzeug und Perkussion.
Karten können im Vorverkauf auf www.kulturimstaden.de/shop für 18 Euro oder an der Abendkasse für 21 Euro erworben werden.
Das vollständige Programm der Kreiskulturtage findet sich hier.
Gefördert werden die Kreiskulturtage durch die Kulturstiftung der Sparkasse Trier.
Foto: Das Odyssey Ensamble aus London und die Sopranistin Susanne Ekberg aus Stockholm eröffnen die Kreiskulturtage.
Fachstelle Jugendpolitik unterstützt neu gegründete Arbeitsgruppe
28.08.2024
Vertreterinnen und Vertreter politischer Jugendorganisationen von Parteien und weiterer politischer Gruppierungen im Landkreis Trier-Saarburg haben sich zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen, um Politik für junge Menschen zu gestalten. Unter dem Titel „Ring politischer Jugend“ finden regelmäßige Treffen statt, bei denen der Austausch über aktuelle Themen im Mittelpunkt steht. Die Fachstelle Jugendpolitik des Kreises steht beratend und unterstützend zur Seite.
Bereits im Oktober 2023 ist die Idee entstanden, sich partei- und organisationsübergreifend für junge Menschen im Landkreis stark zu machen. Rund ein Jahr später stehen die Säulen für eine langfristige gemeinsame Zusammenarbeit. Mit der Freien Wählergemeinschaft e.V. (FWG), der Grünen Jugend (GJ), den Jungen Freien Wählern (JFW), der Jungen Union (JU), den Jungen Liberalen (Julis) und den Jungsozialisten (Jusos) sind sechs Gruppierungen vertreten.
Die Vertreterinnen und Vertreter wollen darüber sprechen, was junge Menschen im Kreis brauchen und was sie bewegt. Zielsetzung sei es, deren Interessen in der Öffentlichkeit und gegenüber Parlamenten und Behörden sichtbar zu machen und durch eine qualifizierte Mitbestimmung zu vertreten. Zudem wolle man sich mit weiteren Bereichen der Jugendhilfe vernetzen, um eine breite Lobby für junge Menschen zu schaffen.
„Gemeinsamkeiten finden und Differenzen überwinden“ – mit diesem Grundsatz gehe man die Sitzungen der Arbeitsgruppe an. In der selbst erarbeiteten Geschäftsordnung wird darum auch festgelegt, dass alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen.
Vorsitz und Schriftführung wechseln alle sechs Monate in alphabetischer Reihenfolge. So sollen alle Vertreter und Vertreterinnen – egal aus welcher Gruppierung sie kommen – gleichberechtigt gehört werden.
Julia Herrig von der Fachstelle Jugendpolitik des Kreises meint: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, die Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen. Die Jugendorganisationen der Parteien sind eine wichtige Beteiligungsmöglichkeit und gleichzeitig ein Seismograph für die Stimmung junger Menschen. Der Zusammenschluss der Organisationen zum Ring politischer Jugend über parteipolitische Grenzen hinweg zeigt die zutiefst demokratische Grundhaltung der Beteiligten. Neben den Jugendbeauftragten, dem Kreisjugendring und den Strukturen der dezentralen Jugendarbeit bildet er eine weitere Säule im jugendpolitischen Netzwerk des Landkreises – für eine zukunftsgerechte Politik, für die so entscheidende Lebensphase Jugend und für die Generation, die sich mit vielfältigen Krisen auseinandersetzen und dafür gestärkt werden muss.“
Foto: Die Vertreter des Rings politischer Jugend treffen sich regelmäßig, um sich über politische Themen auszutauschen.
Die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ unterstützt vielfältige Projekte
27.08.2024
Ob Ehrenamt, Jugend- und Altenhilfe, Bildung, Umwelt sowie Kultur- und Heimatpflege – die bunte Vereinslandschaft trägt maßgeblich dazu bei, das Leben im Landkreis attraktiv zu gestalten. Um diese Organisationen finanziell zu unterstützen, engagiert sich die gemeinnützige Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ bereits seit 17 Jahren. Mehr als 200 Projekte konnten seit der Gründung mit rund 2 Millionen Euro unterstützt werden. Vereine können gerne ihre geplanten Projekte und Initiativen anmelden und eine Förderung beantragen.
Doch wie läuft eine Antragsstellung genau ab? Interessierte sollten sich zunächst an Anita Allmann wenden, die für die Stiftung zuständig ist (Tel. 0651-715-467, Mail: anita [dot] allmann [at] trier-saarburg [dot] de), um das Vorhaben zu besprechen. Der Förderantrag kann anschließend hier heruntergeladen und ausgefüllt werden. Dort finden sich auch die Satzung und die Förderrichtlinien.
Wenn der Antrag eingereicht wurde, wird er dem Kuratorium der Stiftung vorgelegt, das entscheidet, welche Initiativen und Projekte gefördert werden sollen.
Das Kuratorium ist mit Mitgliedern des Kreisausschusses besetzt sowie dem Vorstand der Stiftung, dem Landrat und den Kreisbeigeordneten. Für ein Projekt können bis zu 75 Prozent der Kosten übernommen werden. Mindestens 20 Prozent der Kosten müssen aus eigenen Mitteln bezahlt werden.
Hilfe während der Pandemie
Gerade während der Corona-Pandemie hat die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ Vereinen in schwierigen Zeiten mit einem Rettungsschirm ausgeholfen und Ihnen somit vielversprechende Perspektiven ermöglicht. So wurden zum Beispiel im Jahr 2021 Vereine sowie deren Projekte mit insgesamt rund 490.000 Euro unterstützt. Ebenso betreibt die Stiftung eigene Initiativen wie ein Streuobstwiesenprojekt, zu dem regelmäßig Vorträge gehalten werden und Veranstaltungen stattfinden.
Die von der Stiftung geförderten Projekte sind vielfältiger Natur – von Anschaffungen von Fahrzeugen für die Jugend- oder Seniorenarbeit über Renovierungen bis hin zu innovativen Vorhaben wie der Aktion „Dorf in den Bäumen“ der Erlebniswerkstatt Saar. Seit Jahren entwickelt sich nach und nach die barrierefreie Baumhauslandschaft in Kell am See immer weiter und gibt Kindern und Jugendlichen einen Ort zur kreativen Entfaltung. Die Stiftung sicherte das Fortbestehen des Inklusionsprojekts, welches vorher von der Aktion Mensch unterstützt wurde, mit einer Förderung von 60.000 Euro im Jahr 2021.
Bild: Die Kinder arbeiten am barrierefreien Baumhaus in Kell am See – eines der vielen Projekte, welches die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ unterstützt. Foto: Erlebniswerkstatt Saar