Welche Apfel- und Birnensorten habe ich im Garten?

Angebot des NABU und des Streuobstprojektes

09.09.2024

Am 2. Oktober laden der NABU Region Trier und das Streuobstprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ alle Obstfans ins Bürgerhaus nach Kastel-Staadt ein, um dort mitgebrachte Apfel- und Birnensorten zu bestimmen. Die Veranstaltung startet um 18 Uhr mit einem kurzen Vortrag zu Obstsortenvielfalt und dem Erhalt der Streuobstwiesen in Luxemburg. Ab 18:30 Uhr werden mitgebrachte Äpfel und Birnen vom Fachmann Richard Dahlem kostenlos auf ihre Sorte bestimmt.

Für die genaue Sortenbestimmung sollten jeweils fünf reife und einwandfreie Früchte mit Stiel in einer mit Kontaktdaten beschrifteten Papiertüte mitgebracht werden.

Außerdem werden alte Apfel- und Birnensorten sowie Sortenliteratur ausgestellt. Alternativ können Interessierte, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen können, ihre Äpfel und Birnen vorab bis spätestens 30. September in der NABU Regionalstelle RLP-West in Trier abgeben.

Am 2. Oktober besteht vor der Veranstaltung zudem die Möglichkeit, Richard Dahlem bei der Ansprache und Bestimmung alter Obstbäume auf einer Birnbaumallee bei Kastel-Staadt zu begleiten.

Für den Spaziergang treffen sich die Interessierten um 15:30 Uhr am Bürgerhaus Kastel-Staadt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Weitere Informationen gibt es bei der NABU Regionalstelle RLP-West per E-Mail an regionalstelle [dot] west [at] nabu-rlp [dot] de

Wie kann man Obstbäume veredeln?

31.08.2024

Seminar im Rahmen des Streuobstprojektes im Freilichtmuseum Roscheider Hof

Das Veredeln von Obstbäumen ist eine alte gärtnerische Technik. Sie dient dazu, einen ertragreichen Baum mit vorhersagbaren Eigenschaften zu erhalten. Zur Veredelung gibt es spezielle Techniken und Werkzeuge. Die sogenannte Okulation – auch Augen-Veredelung genannt – wurde im Rahmen des Streuobstprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung in einem Seminar am Roscheider Hof in Konz vorgestellt.

Zur Veredelung von Obstbäumen benötigt man eine sogenannte Unterlage, das heißt einen Pflanzenteil mit Wurzel. Auf diesen Teil wird dann ein Edelreis angebracht, der später die Früchte tragen soll. Damit beide Teile miteinander verwachsen, müssen verschiedene Grundregeln eingehalten werden. Wie das genau funktioniert, erklärte der Obstbaumwart Johannes Haide den Teilnehmenden. Wichtig sei vor allem, dass beide Pflanzenteile miteinander verträglich sein müssen. Das bedeutet, dass vorrangig dieselben Arten verwendet werden sollten. Zudem sei eine besondere Schnitttechnik erforderlich, damit eine Veredelung gelingen kann. Die Pflanzenteile können nur zusammenwachsen, wenn das sogenannte Kambium – das Wachstumsgewebe des Baumes – auf dem Kambium des Reises aufliegt.

Neben den theoretischen Erklärungen konnten sich die Teilnehmenden auch praktisch an einem solchen Okulationsschnitt versuchen. In dem Sortengarten im Freilichtmuseum Roscheider Hof, zeigte Johannes Haide zudem verschiedene Beispiele von veredelten Obstbäumen. Dort sind vor allem alte Mostobstsorten zu finden. Zum Abschluss hatten alle die Gelegenheit Fragen zu stellen und mit dem Dozenten Herausforderungen bei den eigenen Streuobstwiesen zu besprechen.

„Wir freuen uns, den Teilnehmenden unseres Streuobstprojektes alle Facetten der Pflege und der Bewirtschaftung von Streuobstbeständen präsentieren zu können. Das Interesse ist nach wie vor groß und dank der Stiftung und unseren Kooperationspartnern leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft in unserem Kreis“, so Dr. Cornelia Pfabel, die das Projekt von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde betreut.

Alte Obstsorten erhalten

Auch die Geschäftsführerin des Freilichtmuseums Roscheider Hof, Dr. Ursula Ninfa, zeigte sich begeistert: „Im Roscheider Hof stecken wir viel Arbeit und Leidenschaft in den Erhalt historischer Gebäude und Streuobstflächen. Unser Sortengarten ist dabei wie eine Arche für alte Mostobstsorten, auf die wir sehr stolz sind. Darum freut es uns, dass wir mit unserer Arbeit das Streuobstprojekt unterstützten können und so dazu beitragen, das Wissen um die Obstveredelung zu erhalten.“

Foto: Die Teilnehmenden des Veredelungsseminars.

Bedrohte Gartenschläfer schützen

20.02.2024

Noch vor 30 Jahren waren Gartenschläfer in vielen Teilen Deutschlands zu finden. Mittlerweile steht das Wildtier des Jahres 2023 als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Da Streuobstwiesen zu ihren bevorzugten Lebensräumen gehören, kann man sie im Kreis Trier-Saarburg dennoch regelmäßig beobachten. Doch wie können Streuobstbesitzer:innen die Tiere schützen? Im Rahmen der Vortragsreihe zum Streuobstprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung geht der Biologe Jürgen Lorenzen unter anderem auf diese Frage ein.

Zunächst gibt Lorenzen einen Einblick in die Biologie und das heimliche Leben der Gartenschläfer, die wie Siebenschläfer oder Haselmaus zu der Familie der Bilche zählen.

Das aktuelle Forschungsprojekt „Spurensuche Gartenschläfer“, das der BUND zusammen mit dem Senckenberg Institut Frankfurt und der Justus-Liebig-Universität Gießen durchführt, untersucht die möglichen Ursachen des Rückgangs der Gartenschläfer. In seinem Vortrag geht Jürgen Lorenzen auf den aktuellen Stand ein und gibt Tipps, wie jeder zum Schutz der Gartenschläfer beitragen kann.

Jetzt anmelden

Der Vortrag findet statt am 13. März um 18 Uhr. Er wird ausschließlich online angeboten. Interessierte können sich ab sofort per E-Mail an streuobstwiese [at] trier-saarburg [dot] de anmelden.

Große Resonanz

„Wir freuen uns, dass wir mit unserer Vortragsreihe viele Streuobst-Interessierte aus der Region, Luxemburg bis nach Hessen und Niedersachsen erreichen können. Die Streuobstwiese bietet viele Themenbereiche, über die man sich austauschen kann“, so Dr. Cornelia Pfabel, die das Projekt von Seiten der Naturschutzbehörde betreut.

Die Vortragsreihe findet großen Zuspruch. Beim letzten Vortrag Ende Januar haben rund 70 Menschen online teilgenommen. Dr. Jürgen Lorenz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz ging auf die Fragestellung ein, welche regionalen Bedingungen gute Voraussetzungen für die verschiedenen Obstarten sind. Dabei nahm er die Bodenqualität, Nährstoffe und die Wasserverfügbarkeit in den Blick. Aktuelle Infos finden sich online unter www.trier-saarburg.de/streuobstwiese

Foto: Der Gartenschläfer
Foto: Kerstin Hinze

Was benötigen Streuobstbäume für gutes Wachstum?

04.01.2024

Kostenfreier Online-Vortrag im Rahmen des Streuobstprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“

Die Streuobstkultur hat sich über Jahrhunderte entwickelt und wurde immer an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst. Doch welche regionalen Bedingungen sind gute Voraussetzungen für die verschiedenen Obstarten? Im Rahmen des Streuobstprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung geht Dr. Jürgen Lorenz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz im Vortrag „Streuobst und Klimawandel – Was braucht die Kultur?” auf diese Fragestellung ein.

Wer heute mit offenen Augen durch die historische Streuobstlandschaft geht, wird noch immer regional verschiedene Schwerpunkte bei den Obstsorten finden. Birnbäume benötigen beispielsweise warme Lagen. Zwetschen vertragen feuchtere Standorte, während Süßkirschen dort nicht richtig wachsen können.

In der Vergangenheit wurden die regionalen Bedingungen sehr genau beim Anlegen einer Obstbaumkultur betrachtet, so dass diese heute noch erfolgreich bewirtschaftet werden können. Dieses Wissen scheint jedoch insbesondere außerhalb des professionellen Obstanbaus verloren gegangen zu sein. Dabei wird es im Zuge des Klimawandels relevanter. Denn während die Bäume unter bisherigen Klimabedingungen weniger gut geeignete Situationen noch aus eigener Kraft abmildern konnten, gelingt dies bei aktuell durch den Klimawandel auftretenden Extremsituationen immer weniger. Der Vortrag will zeigen, was Streuobst braucht um auch künftig kritische Situationen zu überstehen.

Dabei werden drei Schwerpunkte in den Blick genommen: Bodenqualität, Nährstoffe und Wasserverfügbarkeit. Bei nahezu allen auftretenden Problembereichen in der Streuobstwiese läuft es auf diese drei Punkte hinaus. Dr. Jürgen Lorenz wird darstellen was benötigt wird, um Streuobstbäume nachhaltig und vor dem Hintergrund des Klimawandels zu etablieren und zu erhalten. Der Vortrag findet statt am 31. Januar um 18 Uhr. Er wird ausschließlich online angeboten. Interessierte können sich ab sofort unter der E-Mail-Adresse streuobstwiese [at] trier-saarburg [dot] de anmelden.

Ältere Obstbäume müssen richtig gepflegt werden

13.12.2023

Schnittkurs des Streuobst-Projektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“

Bei der Obstbaumpflege schaut man über 30 Jahre in die Zukunft, denn: Der richtige Schnitt kann das langfristige Wachstum stärken, die Lebenszeit des Baums erhöhen und den Obstertrag steigern. Aus diesem Grund hat das Streuobstprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung für alle Projektteilnehmenden einen dreitägigen Obstbaumschnittkurs angeboten.

Nachdem bereits im September um die Pflege von Jungbäumen ging, wurden im zweiten und dritten Teil des Kurses mittelalte bis alte Bäume in den Blick genommen. Der Baumpfleger Eckhard Hustedt stellte in Theorie und Praxis zunächst den sogenannten Erhaltungsschnitt vor. Dieser ist für mittelalte Bäume gedacht. Dabei soll ein gutes Gleichgewicht zwischen Frucht- und Holztrieben hergestellt werden.  

Wie ein Baum geschnitten werden sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Das Ziel muss immer sein, ein stabiles Tragegerüst aus Ästen aufzubauen. Zudem soll mit dem Baumschnitt der Lichteinfall und die Durchlüftung verbessert werden. Bei mittelalten Bäumen gilt: Es sollten nie mehr als 20 Prozent des Astwerkes geschnitten werden.

Zur Baumpflege gehört außerdem das Entfernen von Efeu. Bei befallenen Bäumen kann man die Astanbindungen nicht sehen und in extremen Fällen kann der Baum absterben, wenn das Efeu ihn durch Überwachsung am Prozess der Photosynthese hindert.

Herausforderung bei Altbäumen

Bei Altbäumen empfiehlt Eckhard Hustedt grundsätzlich professionelle Baumpfleger:innen einzubeziehen. Zwar könnten abgebrochene Äste im unteren Bereich der Krone selbstständig entfernt werden, doch der vollständige Baumschnitt sei nur mit Kletterausrüstung ausführbar.  Zur Sicherheit empfiehlt sich ein Seilkletterkurs (SKT A).

Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob der Baum überhaupt noch stabil genug ist und ob er sich noch im Wachstum befindet. Sowohl bei mittelalten als auch bei alten Bäumen müsse auf die Sicherheit der Baumpfleger:innen geachtet werden, so Hustedt. Beispielsweise sollte man die Witterung beachten, bevor Leitern oder andere Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Beim Einsatz von Motorsägen seien zudem entsprechende Kenntnisnachweise Voraussetzung. 

Weitere Informationen sowie Termine zu kostenlosen Vorträgen finden sich online unter www.trier-saarburg.de/streuobstprojekt  

Obstbäume richtig schneiden

24.10.2023

Streuobst-Projekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ führt Kurse durch

Bei der Obstbaumpflege schaut man über 30 Jahre in die Zukunft, denn: Der richtige Schnitt kann das langfristige Wachstum stärken, die Lebenszeit des Baums erhöhen und den Obstertrag steigern. Darum bietet das Streuobstprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung für alle Projektteilnehmenden Obstbaumschnittkurse an.

In diesem Herbst startete ein dreiteiliger Kurs für die Besitzerinnen und Besitzer der in dem Projekt teilnehmenden Streuobstflächen, um für alle Kategorien vom Jungbaumschnitt bis hin zum Altbaumschnitt in Theorie und Praxis durchzuführen.

Bei der ersten Veranstaltung zum Thema Jungbaumpflege und Erziehungsschnitt stellte der zertifizierte Baumpfleger Eckhard Hustedt zunächst den Aufbau von Obstbäumen vor. Anschließend veranschaulichte er anhand von Schaubildern verschiedene Schnitttechniken. Die wichtigste Regel beim Erziehungsschnitt des Jungbaumes sei es, dass Grundgerüst der Tragäste für die gesamte Lebensdauer des Baumes zu definieren, so Hustedt. Es müssten die Wachstumsgesetze eingehalten werden, damit der Baum in den folgenden Jahren gleichmäßig wachsen könne – man spricht auch von der sogenannten Saftwaage.

Wie und wann ein Baum geschnitten werden sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Das Ziel muss immer sein, ein stabiles Tragegerüst aus Ästen aufzubauen. Zudem soll mit dem Baumschnitt der Lichteinfall und die Durchlüftung verbessert werden.

Gelerntes ausprobieren

Im praktischen Teil auf einer Streuobstwiese in Kastel-Staadt übte Eckhard Hustedt mit den Teilnehmenden den sogenannten Erziehungsschnitt, der insbesondere für junge Bäume gedacht ist. Dabei werden zunächst die Äste entfernt, die zum Stamm hinwachsen oder sogenannte Leitäste kreuzen könnten. Die Teilnehmenden konnten ihre Vorschläge einbringen und besprechen. „Das Streuobstprojekt schafft so einen echten Mehrwert. Die Besitzerinnen und Besitzer der Wiesen lernen, wie sie selbstständig die Pflege ihrer Bäume übernehmen können“, so Dr. Cornelia Pfabel, die das Projekt seitens der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises betreut.

In der nächsten Veranstaltung werden mittelalte Bäume behandelt. Weitere Informationen zum Streuobstprojekt finden sich online unter www.trier-saarburg.de/streuobstwiese

Bildunterzeile: Eckard Hustedt (l.) nahm die Teilnehmenden des Schnittkurses mit auf eine Streuobstfläche in Kastel-Staadt.

Misteln und Streuobstbäume – was kann man tun?

Zweiter Vortrag im Rahmen des Streuobstwiesenprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“

13.09.2023

Rund 1300 Mistelarten gibt es weltweit – besonders problematisch ist die in der Region auf vielen Streuobstwiesen verbreitete Laubholzmistel. Im Rahmen einer Vortragsreihe des Streuobstwiesenprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ konnten sich Interessierte über die Herkunft der Pflanze und Handlungsempfehlungen bei Mistelbefall informieren.

Dr. Anna Röske, zertifizierte Baumkontrolleurin und Baumpflegerin, ging in ihrer Präsentation zunächst auf die Merkmale einer Mistel ein. Diese nutzt die Wasserleitbahnen von Bäumen, um Wasser, Mineralstoffe und Stickstoff-Verbindungen zu entziehen. So kann die Mistel selbst weiterwachsen. Sie ist jedoch kein reiner Schmarotzer, da sie über ihre Blätter und Stiele gleichzeitig Photosynthese betreibt.

Grundsätzlich gilt: Ein schwacher Befall ist unkritisch für einen vitalen Baum. Ein starker und gesunder Baum ist auch in der Lage in den ersten beiden Jahren nach Auftreffen des Mistelsamens, diesen wieder abzustoßen. Verbreiten kann sich die Mistel ausschließlich durch die Hilfe von Vögeln, die die weißen Beeren der weiblichen Pflanze fressen und damit die Samen verteilen.

Doch worauf kann man achten, um einen Mistelbefall zu stoppen oder zu verhindern? Die Pflanzung von Mischkulturen senkt die Möglichkeit eines Befalls, da einige Obstbäume kaum befallen werden oder sogar resistent sind. Um die empfänglichen Bäume zu schützen, muss allerdings dem Mistelbefall auf der Fläche und in der näheren Umgebung Einhalt geboten werden.

Sind Bäume bereits sichtbar befallen, sollten die weiblichen Misteln, also jene, die Beeren tragen, aus allen Bäumen vor der Beerenreife im November/Dezember entfernt werden. Wenn möglich sollte die Mistel abgeschnitten werden. Hierzu müssen die Grundlagen der Baumpflege eingehalten werden. So sollte man sich beispielsweise an das Blattmassegesetz halten, und nur so viele Äste im Baum entfernen, wie dieser auch verträgt. Großwüchsige Misteln verdunkeln darunterliegende Baumpartien. Bei einer Entfernung sollte dies beachtet werden, da die freigestellten Bereiche bei starker Sonneneinstrahlung leicht Sonnenbrand auf der Rinde bekommen und absterben können (sog. Nekrosenbildung).

Insgesamt konnten rund 70 Teilnehmende vor Ort und online den informativen Vortrag zu „Mistelmanagement für Streubostbesitzer:innen“ ansehen. Bei der anschließenden Diskussionsrunde beantwortete die Referentin Dr. Anne Röske zahlreiche Fragen. Die Teilnehmenden trugen mit eigenen Erfahrungen und Tipps ebenfalls zum Gelingen der Veranstaltung bei.

Der nächste Vortrag der Veranstaltungsreihe des Streuobstwiesenprojekts wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres stattfinden. Der Themenschwerpunkt wird auf den Eigenschaften und Nährstoffen des Bodens für Streuobstwiesen liegen.

Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Geschäftsbereichsleiter Rolf Rauland, Referentin Dr. Anna Röske und Dr. Cornelia Pfabel.

Wie man mit Mistelbefall an Streuobstbäumen umgehen kann

09.08.2023

Zweiter kostenfreier Vortrag im Rahmen des Projekts der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“

Streuobstwiesen prägen seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Kulturlandschaften auch im Kreis Trier-Saarburg. Sie sind artenreich und bieten Lebensräume für zahlreiche Vögel, Reptilien und Insekten. Sie zu pflegen und zu erhalten hat sich das Projekt „Wer trotzt Wind und Wetter, reduziert das CO2 und bietet Tieren ein Zuhause? Die Streuobstwiese – ein schützenswertes Biotop!“ der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung zur Aufgabe gemacht.

Im Rahmen einer kostenfreien Vortragsreihe werden vielfältige Aspekte rund um die Streuobstwiese beleuchtet. Mit „Mistelmanagement für Streuobstbesitzer:innen“ steht nun der zweite Vortrag an. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Folgen von Mistelbefall

Misteln sind Pflanzen, die sich in Baumkronen einnisten und dort ausbreiten. Bei starkem, langanhaltendem Befall können die Bäume absterben. Der Vortrag richtet sich daher in erster Linie an die Besitzer:innen von Streuobstflächen. Aber auch andere Interessierte können teilnehmen.
Wie sieht der Lebenszyklus einer Mistel aus? Wovon ist die Verbreitung abhängig und welche Tiere haben hier einen Einfluss? Diese und weitere Fragen beantwortet die Referentin Dr. Anna Röske im ersten Teil des Vortrags.

Anschließend wird sie auf die Möglichkeiten eingehen, wie Misteln von stark befallenen Bäumen dauerhaft entfernt werden können. Auch Wiesenplanung oder Baumbestand werden beleuchtet. Dr. Anna Röske bringt dabei zahlreiche Praxisbeispiele aus ihrer Tätigkeit als zertifizierte FLL-Baumkontrolleurin und Baumpflegerin in den Vortrag mit ein.

Online- und Präsenzveranstaltung

Der Vortrag findet statt am Mittwoch, 6. September, 18 Uhr, im Sitzungssaal der Kreisverwaltung Trier. Alternativ können sich Interessierte auch per Livestream von Zuhause zuschalten. Für beide Optionen ist eine Anmeldung per E-Mail an streuobstwiese [at] trier-saarburg [dot] de notwendig. Für die Präsenzveranstaltung ist der Anmeldeschluss am 30. August.

Für den Livestream kann man sich bis zum 5. September anmelden. Der Zugangslink wird dann zugeschickt.

Die ersten Fotos zeigen verschiedene Bäume mit Mistelbefall. Das letzte Foto zeigt eine Mistelpflanze.

Neue und alte Apfelsorten kennenlernen

24.11.2022

Streuobstwiesenprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“: Vortragsreihe gestartet

Was sind die Auswirkungen des Klimawandels auf Streuobstwiesen? Wie unterscheiden sich „Brettnacher“, „Purpurroter Cousinot“ und viele weitere Apfelsorten in Anbau und Geschmack? Im Rahmen des Streuobstwiesenprojektes der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ konnte Landrat Stefan Metzdorf vergangene Woche Dr. Jürgen Lorenz von der allgemeinen Streuobstberatung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinland-Pfalz als Gast in der Kreisverwaltung begrüßen. Rund 50 Teilnehmende vor Ort und nochmals 35 Interessierte, die online zugeschaltet waren, konnten den einstündigen Vortrag zu „Klimawandel und Streuobst“ mit anschließender Apfelsortenprobe verfolgen.

„Streuobstwiesen sind seit Jahrhunderten ein prägender Teil unserer Landschaft. Sie in ihrem Artenreichtum zu erhalten und zu schützen – auch in Zeiten des Klimawandels – ist eine wichtige Aufgabe, die der Kreis Trier-Saarburg aktiv unterstützt“, betonte Landrat Stefan Metzdorf in seiner Begrüßungsansprache.

Der Klimawandel mache sich beispielsweise in der Erntezeit bemerkbar, so der Referent Dr. Jürgen Lorenz. So könne man Obstsorten teilweise bis zu vier Wochen früher ernten als in der Literatur angegeben. Die Reifezeit der Früchte – also die Zeit von der Blüte bis zum optimalen Zeipunkt der Ernte – bleibe dabei nahezu identisch.

Die Veranstaltung war der Auftakt einer Vortragsreihe, die von der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung organisiert wird. Sie steht allen Interessierten offen. Der nächste Termin zum Thema „Mahd und Boden“ wird im Frühjahr 2023 stattfinden.

Foto: Landrat Stefan Metzdorf (l.) begrüßte den Referenten Dr. Jürgen Lorenz (2.v.l.) gemeinsam mit den Verantwortlichen des Streuobstwiesenprojektes.

Mit Streuobstwiesen nachhaltig umgehen

31.10.2022

Projekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ vernetzt / Vortrag zum Umgang mit dem Klimawandel

Streuobstwiesen prägen seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Kulturlandschaften auch im Kreis Trier-Saarburg. Sie sind artenreich und bieten Lebensräume für zahlreiche Vögel, Reptilien und Insekten. Sie zu pflegen und zu erhalten hat sich das Projekt „Wer trotzt Wind und Wetter, reduziert das CO2 und bietet Tieren ein Zuhause? Die Streuobstwiese – ein schützenswertes Biotop!“ der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung zur Aufgabe gemacht. Der Baumschnitt aus der ersten Projektphase ist nun im gesamten Landkreis Trier-Saarburg abgeschlossen. Parallel läuft bereits die zweite Förderphase.

Der richtige Schnitt ist wichtig für die Entwicklung der Bäume und den Obstertrag. Aus diesem Grund sollen die Besitzer der teilnehmenden Flächen beim Baumschnitt unterstützt werden. Die Firma Baumpflege Braun hat in diesem Jahr auf den meisten Flächen den Erstschnitt übernommen. Dieser wurde von der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ im Rahmen des Projektes finanziert.

Gleichzeitig haben viele selbst die Streuobstbäume geschnitten. Im Frühjahr hatten Organisationen wie der NABU Region Trier oder der Naturpark Südeifel Schnittkurse angeboten. Auch ein Obstbaumschnitt-Symposium der Interessengemeinschaft Streuobst fand großen Zuspruch. Dort befassten sich mehrere Obstbaumpfleger:innen zeitgleich mit dem Schnitt von ähnlich geformten Obstbäumen. So konnten verschiedene Schnittphilosophien und Techniken aufgezeigt und die Unterschiede und möglichen Ausrichtungen beim Obstbaumschnitt demonstriert werden.

„Unser Projekt soll einen Anstoß in Sachen Pflege und Erhalt von Streuobstwiesen geben“, so Dr. Cornelia Pfabel von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung. Die Teilnehmenden sollen unter anderem geschult werden, um auch nach der Laufzeit des Projektes ihre Streuobstflächen weiter pflegen zu können. Nachhaltigkeit sei ein wesentlicher Fokus.

Die zweite Förderphase ist in diesem Jahr angelaufen. Erneut sind Flächen aus dem Landkreis ausgewählt worden, die gepflegt werden sollen. Der Baumschnitt folgt dann im kommenden Jahr.

„Parallel dazu wollen wir das Thema für alle Interessierten – auch außerhalb des Projektes – greifbar machen. Auch aus diesem Grund haben wir nun eine Vortragsreihe gestartet“, erläutert Cornelia Pfabel.

Den Auftakt macht ein Vortrag von Dr. Jürgen Lorenz zum Thema „Klimawandel und Streuobst“, der am 14. November um 18 Uhr im Sitzungssaal der Kreisverwaltung in Trier stattfindet. Im Blick stehen die Sortenentwicklung und die geänderten Bedürfnisse der Streuobstbäume aufgrund des Klimawandels. Gemeinsam mit den Teilnehmenden sollen rund 20 Apfelsorten probiert werden.

In der Präsenzveranstaltung sind nur noch wenige Plätze frei. Alternativ kann der Vortrag auch online verfolgt werden. In beiden Fällen müssen sich Interessierte bis zum 10. November bei Dr. Cornelia Pfabel anmelden unter streuobstwiese [at] trier-saarburg [dot] de