24.10.2023
Streuobst-Projekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ führt Kurse durch
Bei der Obstbaumpflege schaut man über 30 Jahre in die Zukunft, denn: Der richtige Schnitt kann das langfristige Wachstum stärken, die Lebenszeit des Baums erhöhen und den Obstertrag steigern. Darum bietet das Streuobstprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung für alle Projektteilnehmenden Obstbaumschnittkurse an.
In diesem Herbst startete ein dreiteiliger Kurs für die Besitzerinnen und Besitzer der in dem Projekt teilnehmenden Streuobstflächen, um für alle Kategorien vom Jungbaumschnitt bis hin zum Altbaumschnitt in Theorie und Praxis durchzuführen.
Bei der ersten Veranstaltung zum Thema Jungbaumpflege und Erziehungsschnitt stellte der zertifizierte Baumpfleger Eckhard Hustedt zunächst den Aufbau von Obstbäumen vor. Anschließend veranschaulichte er anhand von Schaubildern verschiedene Schnitttechniken. Die wichtigste Regel beim Erziehungsschnitt des Jungbaumes sei es, dass Grundgerüst der Tragäste für die gesamte Lebensdauer des Baumes zu definieren, so Hustedt. Es müssten die Wachstumsgesetze eingehalten werden, damit der Baum in den folgenden Jahren gleichmäßig wachsen könne – man spricht auch von der sogenannten Saftwaage.
Wie und wann ein Baum geschnitten werden sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Das Ziel muss immer sein, ein stabiles Tragegerüst aus Ästen aufzubauen. Zudem soll mit dem Baumschnitt der Lichteinfall und die Durchlüftung verbessert werden.
Gelerntes ausprobieren
Im praktischen Teil auf einer Streuobstwiese in Kastel-Staadt übte Eckhard Hustedt mit den Teilnehmenden den sogenannten Erziehungsschnitt, der insbesondere für junge Bäume gedacht ist. Dabei werden zunächst die Äste entfernt, die zum Stamm hinwachsen oder sogenannte Leitäste kreuzen könnten. Die Teilnehmenden konnten ihre Vorschläge einbringen und besprechen. „Das Streuobstprojekt schafft so einen echten Mehrwert. Die Besitzerinnen und Besitzer der Wiesen lernen, wie sie selbstständig die Pflege ihrer Bäume übernehmen können“, so Dr. Cornelia Pfabel, die das Projekt seitens der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises betreut.
In der nächsten Veranstaltung werden mittelalte Bäume behandelt. Weitere Informationen zum Streuobstprojekt finden sich online unter www.trier-saarburg.de/streuobstwiese
Bildunterzeile: Eckard Hustedt (l.) nahm die Teilnehmenden des Schnittkurses mit auf eine Streuobstfläche in Kastel-Staadt.