PCB in der IGS: Keine Überschreitung der Werte

Messungen und Blutuntersuchungen

22.02.2024

Weil es vor Jahren in der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Hermeskeil eine Belastung der Raumluft mit PCB (Polychlorierte Biphenyle) gab, hat der Kreis als Schulträger das Thema an dieser Schule nach wie vor im Auge. PCB-Nachmessungen hatten nun in einzelnen Räume eine leichte, aber harmlose Erhöhung der Werte ergeben. Es wurde direkt gegengesteuert, so dass sich die Werte in kurzer Zeit wieder normalisiert haben. Dass die zuvor gemessene leichte Erhöhung unproblematisch war, belegen auch die Ergebnisse von Blutuntersuchungen, die der Kreis den Lehrkräften angeboten hat.

Der Kreis hat in der IGS von 2012 bis 2015 eine umfangreiche PCB-Sanierung durchgeführt. Vor dieser Sanierung waren in einzelnen Räumen zu einem Teil PCB-Werte bis zu 30.000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft gemessen worden. Nach der erfolgreichen Sanierung hatten sich die Werte auf ein Minimum und unbedenkliches Maß reduziert. Die Kreisverwaltung hat daraufhin einen Zielwert von 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft gesetzt. Dieser Wert gilt als absolut risikolos. Nach der PCB-Richtlinie muss bei Werten ab 3000 Nanogramm pro Kubikmeter gehandelt werden.

Die Kreisverwaltung hatte mit den Beteiligten vereinbart, dass in einem zeitlichen Abstand Nachkontrollen durchgeführt werden. Bei einer solchen Kontrolle waren in der IGS in einzelnen Räumen nun die leicht erhöhten Werte – allerdings unterhalb des Grenzwertes – festgestellt worden.

Bei einer ersten Messung in der Sommerzeit war das Resultat in einem Großteil der Räume der Schule unbedenklich. Allerdings waren in einigen Räumen Werte zwischen 1000 und 2000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft aufgetreten. Diese Werte waren jedoch bei langanhaltenden sehr hohen Temperaturen und bewusst ohne Lüftung der Räume gemessen worden. Bei einer weiteren Messung im Herbst zeigte sich bei normaler Fensterlüftung, wie sie im Schulalltag stattfindet, dass nur noch sehr wenige Räume leicht oberhalb des Zielwerts von 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft lagen. Nach einer Feinreinigung der Gebäude der Schule lagen die Werte dann überall unterhalb des Wertes von 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft, so dass das Sanierungsziel weiterhin erreicht ist.

Obwohl diese Werte unbedenklich sind und es daher auch medizinisch nicht notwendig ist, ist der Lehrerschaft der IGS eine Blutuntersuchung angeboten worden. 50 Lehrkräfte und damit rund zwei Drittel der Pädagoginnen und Pädagogen haben davon Gebrauch gemacht. Bei keiner untersuchten Person ist dabei der Grenzwert des sogenannten Biologischen Arbeitsstoff-Toleranzwertes (BAT) aufgetreten. Alle Blutwerte befinden sich deutlich unter dieser definierten Grenze.

Zu beachten ist, dass PCB hauptsächlich und zwar zu 90 Prozent über die Nahrung aufgenommen wird. Diese Bestandteile konnten in den Blutuntersuchungen auch nachgewiesen werden. Die Aufnahme über die Raumluft macht nur einen Anteil von etwa zehn Prozent aus. Hinzu kommt, dass das PCB, das über die Raumluft aufgenommen wird, vom Körper gut abgebaut werden kann. Die PCB-Grenzwerte setzen sich aus der Summe des über die Nahrung und des über die Raumluft aufgenommenen PCB zusammen. Dieser Biologische Arbeitsstoff-Toleranzwert im Blut liegt bei 15 Mikrogramm/Liter, bei Schwangeren und Kleinkindern bei 3,5 Mikrogramm/Liter. Bei keiner Lehrkraft, die ihr Blut auf PCB hat untersuchen lassen, ist der BAT-Richtwert von 3,5 Mikrogramm/Liter annähernd erreicht worden.

Vertreter:innen der Kreisverwaltung und des Gesundheitsamtes haben zusammen mit Landrat Stefan Metzdorf in dieser Woche der Schulleitung und Lehrerschaft die Ergebnisse der Blutuntersuchungen erläutert. Bei dem Termin in der IGS  war auch das Institut für Lehrergesundheit vor Ort, das seitens der Kreisverwaltung ebenfalls über die Messungen und Untersuchungen informiert worden ist. Die Haltung des Instituts deckt sich mit der der Kreisverwaltung, dass von den ermittelten PCB-Werten keine Gesundheitsgefährdung ausgeht, was nun auch die Blutergebnisse belegen.

Bei dem Termin hat die Kreisverwaltung darauf hingewiesen, dass der Kreis das PCB-Thema auch in Zukunft kontinuierlich beobachten wird. So werden in der IGS in den Gebäuden weiterhin Kontrollmessungen stattfinden, außerdem wird demnächst eine weitere Feinreinigung stattfinden. Schließlich wurde die Schule gebeten, auf eine regelmäßige und ausreichende Fensterlüftung zu achten – vor allem auch in der warmen Jahreszeit.

PCB sind künstlich hergestellte Kohlenwasserstoffe, die weltweit vorkommen und sich vor allem in der Nahrungskette anreichern. Die Aufnahme über die Raumluft ist minimal. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer gesundheitsschädigenden Wirkung liegen nur in Zusammenhang mit einer Exposition bei der PCB-Herstellung oder bei Unfällen mit Freisetzung hoher Dosen des Stoffes vor.

PCB in der IGS: Keine Überschreitung der Werte